Rezension

Nett, aber mit einigen Längen

Die Zarin und der Philosoph - Martina Sahler

Die Zarin und der Philosoph
von Martina Sahler

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt: 
Sankt Petersburg 1762. Die Welt hält den Atem an, als sich die junge Katharina nach einem Putsch selbst zur Zarin krönt. 
Bewunderung und Misstrauen schlagen ihr entgegen. Der Preußenkönig Friedrich der Große schickt einen jungen Philosophen als Spion in den Winterpalast. Er soll über Katharinas Pläne berichten. Stephan verfällt der Schönheit der Stadt. Und einer Frau, die einen gefährlichen Plan gegen die Zarin verfolgt. 
Als eine Rebellion Russland erschüttert, muss Stephan sich entscheiden. 

Meine Meinung: 
Das Cover ist in warmen Orange-Tönen gehalten und hat mich sofort angesprochen. Auf der Innenseite des Bucheinbandes sind Karten von St. Petersburg und des russischen Reiches abgebildet, so dass man sich die Lage der Örtlichkeiten sehr gut vorstellen kann. 
Ein Personenregister und eine Zeittafel runden den informativen Teil ab und sind sehr hilfreich. 
Der Prolog beginnt sehr vielversprechend, das Leben Emilios, der in einer Erdhöhle im Wald lebt und ein Findelkind bei sich aufgenommen hat, ist faszinierend und erschreckend zugleich. 
Als er dieses Findelkind, die kleine Sonja, in die Obhut der Zarin gibt, beginnt die eigentliche Geschichte...und diese blieb leider etwas hinter meinen Erwartungen zurück. 
Der Schreibstil ist zweifelsohne fantastisch und hat mich, trotz einiger Längen im Mittelteil, immer weiter lesen lassen. 
Ich hätte mir etwas weniger Politik und stattdessen mehr aus dem Privatleben der Zarin gewünscht. Leider wirkte diese streckenweise sehr farblos und ging in der Fülle der Protagonisten etwas unter. Wirklich fesseln konnten mich nur die Passagen, die sich mit der Entwicklung Sonjas befassten. 
Insgesamt ein unterhaltsamer Roman, der vor allem durch den großartigen Schreibstil und die grandiosen Beschreibungen St. Petersburgs bestechen konnte.