Rezension

Unschuldslamm

Unschuldslamm - Judith Arendt

Unschuldslamm
von Judith Arendt

Ruth Holländer, Bistro-Besitzerin, geschieden, Mutter von zwei älteren Kindern, wird zur Schöffin berufen. Von ihrem neuen ehrenamtlichen Job ist sie anfangs nicht begeistert, zumal ihr erster Prozeß äußerst brisant ist. Es geht um einen Ehrenmord an der 16jährigen Kurdin Derya, Hauptangeklagter ist der Bruder der Ermordeten. Er soll, da die Familie mit Deryas westlich geprägten Leben nicht einverstanden war, seine Schwester mit mehreren Messerstichen getötet haben. Ruth wird von dem Fall vereinnahmt, sie ist persönlich berührt da das ermordete Mädchen auf die gleiche Schule ging, an die auch ihre Tochter geht. Was den Täter angeht hat sie ihre Zweifel...

Ich bin vom Buch positiv überrascht, vor allem von dem lockeren Erzählstil und der sympathischen Protagonistin Ruth. Einen Fall aus der Sicht einer Schöffin präsentiert zu bekommen ist für mich neu und eine super Abwechslung zu den meist professionellen Ermittlern. Ruth ist knapp 50, arbeitet und lebt für ihr französisches Bistro und wirkt manchmal tolpatschig, aber absolut sympathisch. Ihr Privatleben spielt eine große Rolle, die Beziehung zu ihren Kindern, ihrem Ex-Mann, Eltern und ihrer Freundin. Ruths Charakter ist sehr gut herausgearbeitet, genauso wie der der anderen wichtigen Personen, sie kommen sehr realistisch rüber. Die Geschichte wird überwiegend aus Ruths Sicht geschildert, teilweise in Rückblenden auch aus der Sicht Deryas und anderer involvierter Personen. Durch die verschiedenen Sichtweisen bleibt die Geschichte abwechslungsreich und spannend mit einem überraschenden Ende. Insgesamt ist "Unschuldslamm" ein spannender Krimi, der mich überzeugen konnte.

Kommentare

Judith Arendt kommentierte am 21. Januar 2014 um 09:44

Vielen herzlichen Dank! Für die schöne Rezension und die Teilnahme an der Leserunde - vielleicht bis nächstes Jahr, wenn es eine Leserunde zum zweiten Teil gibt!