Rezension

Unterhaltsam, Historisch, Berührend

Mohnschwestern - Ilona Einwohlt

Mohnschwestern
von Ilona Einwohlt

Bewertet mit 4 Sternen

spannende Zeitgeschichte am Ende des 2. Weltkrieges, verknüpft mit einem kurzen Gastspiel in der Gegenwart.

Es ist das Jahr 1943. Lotte ist 20 Jahre und mit Hans verlobt. Da trifft sie unerwartet auf Wilhelm. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Doch Wilhelm hat einiges zu verbergen. Er scheint im Widerstand tätig zu sein, doch trägt er häufig Uniform. Sie treffen sich nur im Geheimen. Meistens in Kellerräumen. Bei einer ihrer Verabredungen in einem Kellerraum beginnt der schlimmste Bombenangriff, den die Stadt bisher erlebt hat. Lotte überlebt nur knapp und verliert Wilhelm aus den Augen. Das einzige was sie von ihm hat ist ein Bild mit Mohnblumen. 2018 entdeckt Hazel ein Bild mit Mohnblumen bei einer alten Dame. Sie fühlt sich magisch von ihm angezogen. Und warum weiß die alte Dame so viel über sie? Was hat es damit auf sich?

Den Roman “Mohnschwestern” hat Ilona Einwohlt am 26. Oktober 2021 gemeinsam mit dem Verlag “HarperCollins” herausgebracht. Im Vordergrund ist ein frisch verliebtes Paar vor einem historischen Gebäude sichtbar. Der Name der Autorin und der Titel des Buches sind gut lesbar. Rechts und Links sind Mohnblumen zu finden. Die Farben sind in Pastell gehalten. Es wirkt wie ein verblichenes Farbfoto und macht mich neugierig auf die Geschichte, die darin enthalten ist.

Diese Geschichte spielt in einer spannenden Zeit und startet am Ende des 2. Weltkrieges. Im Vordergrund steht die Geschichte von Lotte, die ich auf Anhieb mochte und die mir mit jedem Kapitel mehr an mein Herz gewachsen ist. Mit jedem gelesenen Kapitel hat sie sich meine Achtung mehr verdient. Somit hatte ich einen leichten Einstieg in die Geschichte. Der Autorin ist es gut gelungen, die Atmosphäre der Zeit, den Mangel und die Anspannung der Menschen geschickt mit einem lockeren, bildhaften und leicht zu lesenden Schreibstil einzufangen. Ihre Haupt- und Nebenfiguren sind sorgfältig ausgebildet. Ihre Handlungen sind in sich stimmig und nachvollziehbar. Gerne vertiefe ich mich in Bücher, die aus 2 Erzählsträngen bestehen oder in zwei Zeitebenen spielen. Leider sind die Passagen mit Hazel nur sehr kurz. Somit ist es mir kaum gelungen, einen Bezug zu ihr zu finden. Diese Passagen habe ich eher als störend im Lesefluss des geschichtlichen Erzählstranges empfunden. Gefesselt und bis jetzt nicht losgelassen hat mich die Geschichte von Lotte und das Nachwort der Autorin. Beides wir mir noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben.

Ilona Einwohlt erzählt eine fiktive Geschichte, die sorgfältig in historische Ereignisse am Ende des 2. Weltkrieges eingeflochten ist und nachklingt. Alles in allem habe ich mit diesem Roman viele unterhaltsame Lesestunden verbracht und vergebe gerne 4 Sterne.