Rezension

viele Fragen, kaum Antworten

Shadow Falls Camp 02. Erwacht im Morgengrauen - C. C. Hunter

Shadow Falls Camp 02. Erwacht im Morgengrauen
von C. C. Hunter

Bewertet mit 3 Sternen

Kylie verbringt ihre Ferien immer noch im „Shadow Falls Camp“ und versucht herauszufinden, was sie ist. Sie entwickelt immer neue Fähigkeiten, die aber nicht zusammenpassen wollen. Derweil warnt sie ein Geist vor dem drohenden Tod eines wichtigen Menschen, während das Camp und die Umgebung gleichzeitig bedroht werden. Wird Kylie Antworten finden und der Gefahr entkommen?

Es fällt mir wirklich schwer, dieses Buch zu bewerten.
Einerseits gefällt mir die Grundidee sehr gut – das Zusammenleben vieler verschiedener Übernatürlicher mit ihren verschiedenen Gaben, das auf unterschiedlichste Weise immer wieder zu Schwierigkeiten führt – und die Geschichte ist auch streckenweise durchaus spannend, aber leider nehmen die Konflikte der Jugendlichen untereinander und Kylies innerer Zwiespalt zu viel Raum ein und die eigentliche Handlung ließe sich in wenigen Sätzen beschreiben.
Normalerweise finde ich es interessant, wenn eine Figur mit sich ringt, die richtige Entscheidung zu treffen, aber bei Kylie ist es einfach zu übertrieben: sie kann sich zwischen zwei Jungs nicht entscheiden, immer wieder wechselt sie ihre Meinung, ist sehr weinerlich und zickig und wird dadurch streckenweise einfach anstrengend.
Was im ersten Band nur im letzten Abschnitt der Geschichte eine größere Rolle spielte, zieht sich nun hier durch das komplette Buch. Und nicht nur Kylie leidet unter ihrem Gefühlschaos, sondern das Liebesthema spielt unter vielen Jugendlichen eine große Rolle.
Die Bedrohung, von der der Geist spricht, der Kylie immer wieder erscheint, wird darüber hinweg auch schon mal mehrere Woche vergessen.

Positiv ist, dass sich das Buch sehr schnell und flüssig liest. Die Beschreibungen sind detailliert und anschaulich. Der Stil ist dem Alter der Charaktere angepasst, auch wenn Flüche und Schimpfwörter immer wieder auftauchen, habe ich diese nicht als zu störend empfunden, da es nicht zu übertrieben war und zu den Teenangern passte.

Die Optik des Buches ist super und innen sind die wichtigsten Personen mit ihren Gaben und Vorlieben aufgeführt, was sicher hilfreich ist, wenn Band 1 schon ein wenig zurückliegt, auch wenn ein wenig gespoilert wird.

Als zweiter Band einer Trilogie werden in „Erwacht im Morgengrauen“ leider kaum Fragen beantwortet sondern vor allem neue aufgeworfen bzw. alte aufrechterhalten. Das Ende ist dementsprechend offen.
Ich bin auf jeden Fall neugierig und möchte im letzten Band Antworten auf all die Fragen finden, hoffe aber sehr, dass Kylie dann etwas zielstrebiger und entschlossener ist und die Geschichte etwas mehr Handlung hat.