Rezension

Von Neidhardts Figuren habe ich mich nur schwer verabschieden können!

Nur ein paar Nächte -

Nur ein paar Nächte
von Fabian Neidhardt

Bewertet mit 5 Sternen

Ben ist alleinerziehend, Vater seines ganz persönlichen Wunders Mia. Als Orna schwanger wurde, waren sie längst nicht mehr zusammen. Sie wollte keine Kinder, er konnte eigentlich keine bekommen.

Zwölf Jahre und einen Morgen später steht Bens Vater vor der Tür und hofft für ein paar Tage bei ihm unterzukommen, nachdem er Bens Mutter betrogen hat. Einige Momente später liefert die Polizei Mia zu Hause ab, die wollte auf eigene Faust nach Hamburg, um ihre Mutter und Antworten zu finden.
Bens sortiertes Leben wird von jetzt auf gleich völlig durcheinandergeworfen. Seinen Vater gab es immer nur im Doppelpack mit seiner Mutter, und wie er mit ihm allein reden soll, weiß er nicht. Aber nicht nur mit seinem Vater muss Ben eine neue Gesprächskultur aufbauen, auch Mia verlangt nach einer anderen Aufmerksamkeit. Die Ereignisse werfen auch in Ben Fragen auf, die er längst begraben hatte. Für ihn schlägt die Stunde der Wahrheit, als Dinge aus der Vergangenheit ans Licht kommen, die ihn in den Augen aller in ein ganz anderes Licht rücken.

Keine leichten Themen sind in Fabian Neidhardts "Nur ein paar Nächte" vereint, und doch habe ich mich wohlig umhüllt gefühlt von dieser Geschichte. Nach der letzten Seite fühlte ich mich verloren, wollte noch ein wenig Zeit mit den Figuren verbringen. Aber es war der richtige Moment, die Geschichte zu beenden, Ben, Mia und Orna in ihre Zukunft zu entlassen.
Neidhardts Stil und wie er sich den Themen dieses Romans angenommen hat haben mir sehr gefallen, seine Werke möchte ich künftig mehr ins Auge fassen.