Rezension

Von Rennmäusen und dem Leben im Kleinbus

Adresse unbekannt - Susin Nielsen

Adresse unbekannt
von Susin Nielsen

Bewertet mit 5 Sternen

Adresse unbekannt ist ein gutes Stück kanadische Jugendliteratur mit Engagement und einem wichtiges Thema. Das Buch zeigt, wie schnell es mit Menschen ohne viel soziale Sicherheit bergab gehen kann.

Der 12jährige Felix lebt mit seiner Mutter Astrid in einem Minibus, nachdem sie unverschuldet ihre Wohnung verloren haben. Astrid hat außerdem ein paar schlechte Entscheidungen getroffen und auch noch ihren Job verloren.

Zudem leidet sie gelegentlich an Depressionen. Dann muss Felix übernehmen. Felix ist intelligent, aber er ist ein Kind, er kann es letztlich nicht leisten sie auf Dauer durchzubringen. Er leidet darunter, oft lügen zu müssen, z.B. in der Schule und vor seinen besten Freunden Dylan und Winnie.

Auch wird das Leben im Bus immer schwerer, ohne Toilette und dann wird es allmählich immer kälter.

 

Clou des Romans ist meiner Meinung nach die Erzählperspektive

Am Anfang ist Felix auf einem Polizeirevier und berichtet schließlich einer Polizistin, wie es zu dem ganzen gekommen ist.

Felix Gefühlslage in dieser lang anhaltenden schwierigen Situation wird in seiner Gesamtheit nachvollziehbar.

 

Die Autorin Susin Nielsen konnte mich mit ihrem Roman voll überzeugen.