Rezension

Wildnis vs. Menschlichkeit

Die Tochter des Doktor Moreau -

Die Tochter des Doktor Moreau
von Silvia Moreno-Garcia

Bewertet mit 3 Sternen

Dieser Roman ist eine Neuerzählung von H. G. Wells „Die Insel des Doktor Moreau“ aus dem Jahr 1986. Im Buch versammeln sich Horror-Elemente aus dem bekannten Klassiker von Wells. Es geht wiederum um die grauenhaften Experimente mit Hybriden, die halb Menschen und halb Tiere sind. Manche von denen sind wild, die anderen sind menschlicher, als einige Charaktere im Roman.

Die Erzählung wird abwechselnd aus zwei Perspektiven erzählt, von Doktors Tochter Carlota und Montgomery, Hausverwalter. Manche Szenen werden wiederholt aus diesen zwei Sichten der beiden erzählt. Insgesamt verläuft die Handlung allmählich, wie in einem Klassiker.

Die Autorin wählt auch in diesem Buch aus, dass Setting in Mexiko dargestellt wird. Dieses Mal ist es die Halbinsel Yucatan im 19. Jahrhundert. Moreno-Garcia behandelt die Rebellion und politische Unruhe sowie ökonomische Unsicherheiten in Mexiko zwar oberflächlich, jedoch überzeugend.

Ich mochte wirklich sehr, wie Carlota sich im Laufe der Geschichte entwickelt hat, besonders ihr Geheimnis. Obwohl die Autorin auf dies einige Male davor hinweist, hat mich diese Enthüllung überrascht.
Der Leser kann das Leiden der Hybride anhand detaillierter Beschreibungen sehr gut nachvollziehen. Manche Figuren konnten aber besser ausgearbeitet werden.

Das Finale war mehr oder weniger in gewisser Hinsicht zu erwarten. Ich fand es irgendwie passend zur Story, obwohl es mich traurig gemacht hat.