Rezension

Anders als erwartet

Die Tochter des Doktor Moreau -

Die Tochter des Doktor Moreau
von Silvia Moreno-Garcia

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext:

„Mexiko, Ende des 19. Jahrhunderts: Carlota Moreau wächst fern von der zivilisierten Welt im Dschungel der Halbinsel Yucatán auf. Sie ist die Tochter eines begabten Wissenschaftlers, der auf seinem Anwesen geheime Experimente durchführt. Als Eduardo Lizalde, der Sohn von Doktor Moreaus Geldgeber, eintrifft und Carlota den Hof macht, scheint ihr Weg in die feine Gesellschaft vorgezeichnet. Doch die dunklen Labore verbergen unzählige Geheimnisse – und das gefährlichste von ihnen ist Carlota selbst.“

 

Es war mein erstes Buch von Silvia Moreno-Garcia und ich war überrascht über ihren Schreibstil. Ihre Geschichte rund um Carlota klingt nach dem Klappentext erstmal recht zeitgemäß für das 19. Jahrhundert aber es entpuppt sich alles ganz anders. Doktor Moreau züchtet Hybriden-Wesen in seinem Labor und mir blieb der Vergleich mit Mary Shellys „Frankenstein“ einfach immer unweigerlich haften. Für die damalige Zeit passt einfach diese moderne Hybriden-Produktion überhaupt nicht ins Zeitfenster. Für das 21. Jahrhundert wäre es ok aber damals?! Doch sehr unglaubwürdig. Carlota hütet ebenfalls ein Geheimnis welches sich dezent ankündigt aber dennoch den Leser nicht ganz kalt erwischt. Ab der Buchmitte wurde es etwas ruhiger um die Hybriden und Carlota bis dann am Ende der Geschichte Moreno-Garcia nochmal alles heraus holt an großen Knallern was geht. Der Spannungsbogen der Geschichte ist dadurch recht ungleichmäßig aber am Ende wird es nochmal versöhnlich. Die Autorin hat einen recht simplen aber dennoch durchdringenden Schreibstil. Dies kann aber auch an der Übersetzung liegen. Abschließend kann ich klar sagen: Frankenstein war hier irgendwie Vorbild aber vergleichbar ist es nicht. Die Geschichte ist gut aber auch kein Knaller. 3 von 5 Sterne