Rezension

wunderbare Fortsetzung

Drachenreiter - Die Feder eines Greifs
von Cornelia Funke

Nachdem Lung seine Drachen zum "Saum des Himmels" geführt hat, haben er und die Wiesengrunds das Fabelwesenschutzgebiet MÍMAMEIDR ins Leben gerufen und hier einen Zufluchtspunkt für Fabelwesen aller Art geschaffen.

Doch dann tritt eine Krise ein: Nachdem Vita Wiesengrund die letzten Pegasi der Welt gefunden hat, hinterlässt die sterbende Stute einen Vater mit gebrochenem Herzen - und 3 Eier. Doch die Pegasusbabys drohen zu sterben, da die Eier ohne die Mutter nicht gedeihen können.

Nur eines kann helfen: Die Feder eines Greifen kann Pegasi-Eier zum wachsen bringen. Doch gibt es überhaupt noch Greifen und wo leben sie? Und leider sind Greifen die Erzfeinde von Drachen. So darf Lung von der Mission, zu der sich Ben und sein Vater entschließen, nichts wissen.

Die Wiesengrunds begeben sich mit wenigen  Gefährten auf die andere Seite des Erdballs und versuchen, die Greifen zu finden, um eine der besonderen Federn zu ergattern.

Doch dabei müssen Sie so einige Abenteuer meistern und es scheint, als würde die komplette Mission in einer totalen Katastrophe enden.

Beurteilung

Wenn es gelingen kann, dass eine Fortsetzung noch besser ist als der erste Band, dann ist es Cornelia Funke hiermit gelungen.

Die im ersten Band "Drachenreiter" entworfene Mischwelt aus Realität und Fabelwesen wird in die Feder eines Greifs noch vielfältiger, schillernder und faszinierender. 

Mit Mimameidr hat Cornelia Funke einen Ort geschaffen, an dem man nur zu gerne selbst einmal gelangen würde. Ein wenig hat mich dies an "Fabelheim" von Brandon Mull erinnert - die Reihe sei im Übrigen auch jedem empfohlen, dem die Drachenreiter - Bücher gefallen.

Im Gegensatz zum ersten Band spielen die Drachen hier eher eine Nebenrolle. Es handelt sich bei "Die Feder eines Greifs" um die Fortsetzung des Buchs "Drachenreiter". Man könnte es zur Not auch lesen, ohne den ersten Band zu kennen, da würde einem aber einiges an Hintergrundwissen fehlen, so dass ich das Lesen des ersten Bandes vor der Lektüre doch sehr empfehle.

Durch die noch größere Vielfalt an Lebewesen und Schauplätzen ist diese Fortsetzung sehr kurzweilig und spannend. Bis zum Ende hin bleibt unklar, ob Ben und sein Vater es schaffen werden, die Mission erfolgreich zu beenden. 

Wenn ich dieses Buch in einem Satz beschreiben müsste, würde ich sagen: "Eine bunte, fantastische Welt mit liebenswerten Kreaturen lässt die Fantasie von Kindern und Erwachsenen wieder aufblühen".

Wie man es von Cornelia Funke gewohnt ist, ist das Buch supergut zu lesen, man kann es kaum aus den Fingern lesen. Der Zielgruppe entsprechend ist eine einfache Sprache gewählt, dennoch kommt das Buch auch beim erwachsenen Leser an und ist nicht zu kindlich geschrieben. 

Ein reines Lesevergnügen, dass einen den tristen Alltag für einige Stunden vergessen und einen wieder an die Dinge glauben lässt, die für ein Kind selbstverständlich in der Realität verankert sind und erst allmählich ins Reich der Fantasie wandern.