Rezension

Wunderschön illustriert, aber anfänglich verwirrend

Das Geheimnis des Duke -

Das Geheimnis des Duke
von Stefanie Neeb

Bewertet mit 3.5 Sternen

Beim Thema Regency schlägt mein Herz bekanntlich höher - und dann erwartete mich beim vorliegenden Werk hinter dem zauberhaften Cover auch noch ein ganz außergewöhnliches Extra: Ein Leseerlebnis in Form eines Escape-Romans! 

'Well, there’s a first time for everything! Wie schwierig kann es schon werden?! Ein paar Rätselchen werde ich doch wohl locker gelöst bekommen.' … dachte ich mir. Und verzweifelte direkt zu Beginn das erste Mal. (Nicht nur wegen dem kleinen Schockmoment à la: Ich soll Seiten AUFSCHNEIDEN bzw. auftrennen?? *schluck* … Augen zu und durch!) 

To be fair: Es war mein allerallerallererstes Rätsel-/Gamebuch dieser Art. Dennoch stellte ich im Nachhinein fest: Meine anfänglichen Schwierigkeiten lagen mehr an der nicht 100%ig schlüssig formulierten Einleitung als an den Rätseln selbst. Diese variierten vom Schwierigkeitsgrad her zwischen super easy und beinahe unlösbar, aber genau das machte mir auch wieder Spaß, es war einfach insgesamt eine tolle Herausforderung. Man muss auf jeden Fall ordentlich Zeit hierfür einplanen. Im Internet gibt es auf der Verlagsseite wohl zusätzliche Hilfestellungen zu den jeweiligen Lösungen; ich persönlich hätte einen separaten Abschnitt im Anhang des Werkes praktischer gefunden, sogar wichtiger als die Seiten für Rätselnotizen. 

Für geübte Gamebuch-Füchse stellte der Einstieg gewiss kein Problem dar, doch für Neulinge wie mich hätte der Ablauf gern etwas deutlicher, nachvollziehbarer formuliert sein können (schon allein aus Gründen der Spoilervermeidung - man möchte schließlich ungern im falschen Kapitel landen). 

Handlungstechnisch bewegte sich die Story eher in Richtung vorhersehbar und war nicht allzu anspruchsvoll - kein Highlight, aber eben was Nettes für Zwischendurch (Stichworte: arrangierte Ehe, Erbfolge & Co.); dafür passte der Schreibstil in den Kapiteln in puncto Wortwahl perfekt zum Sub-Genre Regencyroman: leicht verspielt, anregend und rundum unterhaltsam. 

Fazit:

Im Großen und Ganzen war ich zufrieden - auf dem Rätselerlebnis lag der eigentliche Fokus des Buches und das war mir im Vorfeld klar gewesen. Es war mal einrenke Erfahrung, letztlich bin ich wohl doch eher gemacht für den klassischen Roman. 

Nichtsdestotrotz: Ein spezielles Lob verdienen die hübschen Illustrationen und detailreichen Bildzusammenstellungen; in Kombination mit den Rätseln waren sie es, die dem Werk das Prädikat 'einzigartig' verpassten. Von mir gibt es eine Empfehlung für Leser:innen, die bereits etwas Erfahrung mit Escape-Büchern sammeln konnten.