Rezension

Zu vertüdelt, zu verzettelt aber auch nicht schlecht

Der Himmel ist hier weiter als anderswo -

Der Himmel ist hier weiter als anderswo
von Valerie Pauling

Bewertet mit 3.5 Sternen

!3,5 Sterne!

 

Klappentext:

„Seit dem Tod ihres Mannes ist die Geigerin Felicitas allein für die gemeinsamen vier Kinder verantwortlich. Als sie ihren Job verliert, folgt der nächste Schlag, denn ihre Wohnung wird ihnen gekündigt. Da setzt sie alles auf eine Karte: Sie investiert ihre letzten Rücklagen in einen leerstehenden Gasthof und zieht mit ihren Kindern ins Alte Land.

Empfangen wird die Familie von einer neugierigen Dorfgemeinschaft und einer Schwalbenkolonie im Garten. Mit Hilfe ihres neuen Nachbarn füllt Fee den Gasthof wieder mit Leben. Doch ein Unfall und unvorhergesehene Kosten bedrohen das fragile Gleichgewicht. Erst als sie sich auf ihre eigene Stärke besinnt, geschieht etwas, womit sie nicht gerechnet hatte: Sie beginnt, zwischen den Flüssen und dem schier unendlichen Horizont des Alten Landes, langsam zu heilen …“

 

Die Geschichte um Geigerin Felicitas, genannt „Fee“, hat an sich keinen schlechten Plot. Ein Neuanfang steht ihr ins Haus und die Kinder wollen auch noch versorgt werden und schwupp landet sie im Alten Land bei Hamburg. Der Sprachstil ist recht anspruchslos, einfach gehalten und liest sich schnell weg, die Sprachmelodie ist hier und da zu langatmig und ist zu „vertüdelt“ wie man hier so schön in Norddeutschland zu sagen pflegt. Pauling verzettelt sich in zu vielen Phrasen und lässt Fee, geschwind wie der Wind, durch die Geschichte sausen. Die Idee mit dem Gasthof ist an sich ja ganz nett und kommt wie eine Story von Rosamunde Pilcher daher, aber es hat bei mir einfach nicht so gezündet wie erhofft. Fee hat einen wunderlichen Charakter und Pauling lässt sie dem Leser eher nur mit angezogener Handbremse laufen. Man wartet auf die Zündung! Zudem gibt es hier und da einfach zu viele „vertüdelte“ Zusammenhänge die nicht so ganz schlüssig bzw. nachvollziehbar sind, wiederum zu Fee aber passen. 

Die Geschichte hat einen guten Plot, ausbaufähige Charaktere und viel norddeutschen Charme aber mehr als gute 3,5 Sterne kann ich nicht vergeben. Die Geschichte ist nicht herausragend aber auch nicht grottenschlecht, von daher bleibt nur die goldene Mitte übrig.