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Oliver Fox ist ein sunnyboy. Gutaussehend, charmant, nicht wirklich zuverlässig, aber auch nicht böswillig, rutscht er am Flughafen der Insel Skios in eine Verwechslungskomödie. Aus einer Laune heraus widerspricht er nicht, als er von der hübschen Assistentin Nikki für den berühmten Wissenschaftler Dr. Wilfred gehalten wird.
Der Amerikanische Bürgerkrieg ist in seiner Endphase. Es ist der siegreiche Marsch der Unionstruppen unter General Sherman durch die Südstaaten 1865. Die Sklaven sind befreit, doch wohin sollen sie gehen? So schließen sich viele dem "Marsch" an, werden aber auch für ihre Befreier zunehmend eine Last. Doctorow hat keine direkten Hauptprotagonisten für seinen Roman gewählt.
Eine interessante Idee, das Leben einer Frau aus völlig unterschiedlichen Perspektiven zu schildern. 13 Kapitel, in denen nur das mittlere aus der Perspektive von Xane Molin, der Hauptprotagonistin, erzählt wird. Darum herum ist ein Chor verschiedener ihr mehr oder weniger nah stehender Menschen gruppiert, der Xane in unterschiedlichen Abschnitten ires Lebens schildern.
Jeff Sutton ist Taxifahrer, Namensgeber des Originaltitels, in Dallas, als er durch einen unglücklichen Zufall in den Verdacht gerät, die kleiner Tochter eines Fahrgasts entführt und ermordet zu haben. Obwohl er seine Unschuld beteuert und die Anklage nur auf Indizien beruht, landet er im Todestrakt des Gefängnisses. Auf einem wahren Fall beruhend, erschüttert das Buch nachhaltig.
Gleich zu Anfang: hier gibt es keine atemlose Action, keine blutrünstigen Mordpraktiken oder psychopathische Serienkiller. Hier ermitteln lebensechte Detectives mit Ecken und Kanten. Hier wird der Plot langsam und sorgfältig entrollt, die Spannung Schritt für Schritt gesteigert. Es sind die psychologischen Abgründe im Alltag, die die Autorin interessieren.
Paul Spielmann, sicher ein alter Ego des Autors, erinnert sich an seine Großmutter. Auslöser für diese Erinnerungssflut ist nicht nur die Rückkehr in seine Heimatstadt Wien, nachdem er lange Jahre in den USA verbracht hat, sondern vor allem ein alter Flügel, ein Bösendorfer, den er im Schaufenster eines benachbarten Musikgeschäfts entdeckt, und der so demjenigen der Großmutter gleicht.
Die langerwartete Fortsetzung des großartigen Buches um Thomas Cromwell, "Wölfe" fährt im gleichen anspruchsvollen Stil fort wie ihr Vorgänger. Intelligente Dialoge, spannend entwickeltes Intrigenspiel am Hofe Heinrich des VIII. Diesmal stehen Aufstieg und Fall von Anne Boleyn, die Geliebte und spätere Frau Heinrich VIII: im Mittelpunkt.
Endlich einmal ein historischer Roman, der nicht in erster Linie dem "prallen Leben" verpflichtet ist. Auch Hilary Mantel gelingt es auf großartige Weise, die Zeit Heinrich VIII. erlebbar zu machen, wichtig sind ihr aber andere Dinge. Das ist z.B. die psychologische Entwicklung Thomas Cromwells, ihres Hauptprotagonisten.
Julie Otsuka gelingt in ihrem Buch eine ganz außergewöhnliche Perspektive des Erzählens. Sie erzählt in der "Wir"-Form das Schicksal japanischer Frauen, die in den 1920er Jahren, gelockt von großen Versprechungen und vielversprechenden Fotos, das Wagnis eingingen, von zuhause aufzubrechen und ihnen völlig unbekannte japanisch stämmige Männer in den USA zu heiraten.
Schade, dass man dem Buch nicht seinen Originaltitel "Die Geheimnisse des Meeres" gelassen, sondern wegen der Nemensgleichheit mit William Shakespeares Sturm kokettiert hat. Nicht nur damit hat das Buch kaum etwas gemein, auch der Sturm an sich nimmt eine relativ kleine Rolle im Buch ein. Es sind Alex und Merridy, die, beide von frühen Verlusterfahrungen geprägt zueinander finden.
Dies ist eines der Bücher, die, überschüttet mit begeisterten Rezensionen, zu mir überhaupt nicht durchdringen konnten. Es ist die Geschichte einer jungen Frau, die von sich selbst behauptet, nie ganz erwachsen geworden zu sein - ein Urteil, dem ich mich anschließen würde - und die nach Jahren ihren alten Lehrer, den "Sensei" wiedertrifft.
Eine Wiederbegenung mit dem Klassiker der Dystopien, der für mich immer im Schatten von Orwells 1984 gestanden hat. Sehr zu Unrecht, wie das Wiederhören zeigt.
Joe ist der eigentliche Mittelpunkt dieses Romans. Aber Joe ist tot. Er hat sich das Leben genommen, ist von der Brücke gesprungen. Die Menschen um Joe herum werden nun in den Blick genommen. Ein sehr genauer, leicht sezierender Blick. Sie alle haben ihre Geschichten, sind auf die ein oder andere Weise miteinander verbunden. Das gelingt Margarita Kinstner sehr gut.
Es sind zunächst eine Frau und ein Mann, die den Tod ihres Sohnes beklagen. Eine sehr autobiografische Situation für David Grossmann, der 2006 selbst seinen Sohn im Libanonkrieg verlor. Der Mann möchte nach "Dort", da wo sein Sohn ist.
In kurzen Essays beschäftigt sich Luiselli mit Dingen wie dem Grab des Dichter Joseph Brodsky in Venedig, dem Einräumen eines Bücherregals, mit Landkarten und dem Radfahren in Mexiko-Stadt. Immer dabei sind literarische Bezüge, Zitate berühmter Menschen. Die Autorin bewegt sich dabei auf einem hohen Abstraktionsniveau. So hoch, dass ich leider kaum einen Zugang zu ihren Texten bekam.
~~Ein Wiedersehen mit Flemming Torp und Dan Sommerdahl, dem "kahlköpfigen Detektiv". Letzterer ist eigentlich von Haus aus Werbetexter, ein sehr erfolgreicher sogar, der aber nach einem beruflichen Burnout - praktisch als Therapie - bereits im ersten Buch Anna Grues sehr erfolgreich ermittelt hat. Nicht immer zur Freude seines Freundes bei der Kriminalpolizei.
~~2010 wurden anlässlich der Frankfurter Buchmesse in der Ausstellung "Verschwunden" in der Paulskirche Fotos des Argentiniers Gustavo Germano gezeigt. Dieser hat Aufnahmen aus den späten Siebziger Jahren mit den abgebildeten Personen nach- und dem Orginal gegenübergestellt. Das Besondere: auf allen Fotos fehlt eine Person, manchmal auch mehrere.
Eine Situation, die die meisten Leser kennen: Man möchte endlich mal Ordnung machen, alte Sachen gründlich aussortieren, Platz schaffen, möglichst schnell. Und dann stößt man unseligerweise auf eine dieser Kisten, in der in der hintersten Ecke ein paar Fotos die Jahrzehnte überdauert haben, meistens mies ausgeleuchtet, verschwommen und auch von der Motivwahl nicht der Knaller.
~~Dempsey, ein fiktiver Ort vor den Toren New Yorks, heruntergekommene Sozialbausiedlungen-Ende der 80er/Anfang der 90er/eine Gruppe Dealer, vorwiegend schwarzer Hautfarbe und unterschiedlicher Rangstufe und mehr oder weniger korrupte Cops,vorwiegend weißer Hautfarbe.
~~„Wer die schönste Geschichte seines Lebens verpasst, wird allein mit seiner Reue altern, und alles Seufzen wird seiner Seele keine Wiege sein…“ Einer der Sätze, die der Onkel des Erzählers hinterlässt. Und tatsächlich wird diese verpasste „schönste Geschichte seines Lebens“ ihn bis ins hohe Alter verfolgen. „War ich danach jemals glücklich gewesen? Ich glaube ja.