Alle Rezensionen von Giselle74

Liebesbeweise - Barbara Vine

Liebesbeweise
von Barbara Vine

Gallowglass

"Gallowglass" ist der Originaltitel dieses Romans von Barbara Vine alias Ruth Rendell, der englischen Queen of Crime. "Gallowglass" kommt vom gälischen "gallóglach" und bedeutet in etwa Söldner, Vasall.

Eine Odyssee - Daniel Mendelsohn

Eine Odyssee
von Daniel Mendelsohn

Eine Reise in die Antike

Es gibt sie meist nur einmal im Jahr, diese ganz besonderen Bücher, die sich abheben von der Masse, die anders sind, in kein Raster passen. In diesem Jahr scheint das Mendelsohns "Eine Odyssee" zu sein.

Ein Kampf - Patrick Süskind, Jean-Jacques Sempé

Ein Kampf
von Patrick Süskind Jean-Jacques Sempé

Schach

Für mich zählt Patrick Süskind zu den herausragenden Schriftstellern deutschsprachiger Literatur. Egal, ob Theater (Der Kontrabass), Roman (Das Parfum) oder wie hier, eine Kurzgeschichte, sein Stil ist unverkennbar, ebenso elegant wie präzise im Ausdruck.
"Ein Kampf" erzählt von einem Schachspiel im Jardin du Luxembourg in Paris.

Aus dem Licht - Marente de Moor

Aus dem Licht
von Marente de Moor

Bewegte Bilder

Dieses Lesehalbjahr gestaltet sich seltsam. Das ist nun schon das dritte Buch in Folge, neben "Babel" und "Winterbergs letzte Reise", das ich zwar für sprachlich brilliant halte, aber auch unfassbar anstrengend zu lesen. Vielleicht sollte ich meine Auswahlkriterien überarbeiten. Andererseits kann/soll/muss Literatur ja durchaus fordernd sein und eigene Grenzen verschieben...

Rückwärtswalzer - Vea Kaiser

Rückwärtswalzer
von Vea Kaiser

Wenn Manen mahnen

Blut ist eben doch dicker als Wasser und niemand wird zurückgelassen. Zumindest nicht in der Familie Prischinger. Als Lorenz vor der Pleite steht und seine Freundin ihn verläßt, darf er ganz selbstverständlich bei seiner Tante Hedi und ihrem Lebensgefährten Willi einziehen. Seine beiden anderen Tanten Mirl und Wetti gehen dort auch ein und aus.

Babel
von Kenah Cusanit

Unweit von Bagdad

1913. Robert Koldewey leitet die Ausgrabung Babylons und leidet an einer Blinddarmentzündung. Das ist, sehr knapp formuliert, der Inhalt des Debütromans von Kenah Cusanit. Die Altorientalistin legt mit ihrem ersten Roman ein sprachliches Meisterwerk vor. Selten habe ich so sprachverliebte, wohlformulierte Sätze gelesen. Dennoch, der Funke springt nicht über.

1793 - Niklas Natt Och Dag

1793
von Niklas Natt och Dag

Das Gespenst aus dem Hause Indebetou

"Ein wilder und ungewöhnlicher Mix, der das ganze Krimigenre revolutioniert." So äußert sich laut Buchrückseite der Schriftsteller Arne Dahl zu diesem Roman. Ganz soweit würde ich nicht gehen, aber "1793" gehört definitiv zum Besten, was ich an historischen Kriminalromanen bisher gelesen habe.

Rendezvous mit einem Oktopus - Sy Montgomery

Rendezvous mit einem Oktopus
von Sy Montgomery

Charmante Überraschung

Sie heißen Athena, Octavia oder Kali und sie sind empfindsame weibliche Wesen, neugierig, stark, selbstbewußt, aber auch voller Vertrauen und Kontaktfreude. Jede von ihnen ist ein Oktopus. Ein Oktopus? Auch Krake oder Tintenfisch genannt? Richtig, ein Oktopus.

Die Liebe im Ernstfall
von Daniela Krien

Fünf Frauen

Über fünf Frauenleben erzählt Daniela Krien in ihrem neuen Roman.
Paula, geschieden und alleinerziehende Buchhändlerin, kann den Tod ihres zweiten Kindes nicht verwinden.
Judith, allein lebende Ärztin, sucht über Datingportale nach dem perfekten Match.
Brida, auch geschieden mit zwei Kindern, Schriftstellerin, möchte ihren Exmann zurück erobern.

Winterbergs letzte Reise - Jaroslav Rudis

Winterbergs letzte Reise
von Jaroslav Rudiš

The beautiful landscape of battlefields, cemetaries and ruins

Dieses Buch ist eine Zumutung. Es ist großartig, anders, stellenweise unfassbar witzig, abgrundtief traurig, irrsinnig, todlangweilig, aber vor allem eine Zumutung. Man muss es lesen wollen, wirklich wollen. Nur, warum sollte man wollen wollen?
Kurz zum Inhalt, wobei man den Inhalt im Grunde nicht kurz, wenn überhaupt, zusammenfassen kann:

Mord auf Selchester Castle - Elizabeth Edmondson

Mord auf Selchester Castle
von Elizabeth Edmondson

Arg betulich

Ich habe ja nun schon diverse Male erwähnt, dass ich gerne britische Krimis lese. Bei mir muss es durchaus nicht blutig sein, solange das Buch charmant, gerne ein wenig verschroben, aber logisch aufgebaut ist. Eben passend zu Kamin, Gummistiefeln und Hochmoor. Oder Scones, Tee und Hochadel. Ich scheue da kein Klischee...

Brecht - Heinrich Breloer

Brecht
von Heinrich Breloer

Doch bevor es Nacht wird, liegt er wieder droben...

Brecht. Roman seines Lebens. So lautet der knappe Titel dieses 527-Seiten-Wälzers. 527 Seiten, das ist doch nicht viel, wird so mancher denken. Und dann noch unzählige Photos, das liest sich doch recht schnell. Irrtum. Das zieht sich wie die B4. Rechts ein Dorf und links ein Baum und immer geradeaus.

Sniffler - Hans Traxler

Sniffler
von Hans Traxler

Leider belanglos

Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Es geht um einen Hund, es gibt Zeichnungen von Hans Traxler und laut Klappentext ist die Geschichte spannend, komisch und unterhaltsam.

Handauflegen - Alan Bennett

Handauflegen
von Alan Bennett

Bröckelnde Fassaden

Der englische Schriftsteller Alan Bennett ist hierzulande wohl hauptsächlich durch sein Buch "Die souveräne Leserin" bekannt, ein charmanter Roman über die Queen und einen Bücherbus.

Die Abenteuer der Cluny Brown - Margery Sharp

Die Abenteuer der Cluny Brown
von Margery Sharp

Wunderbare Cluny

Dieser schon 1944 veröffentlichte Roman ist eine ganz bezaubernde Neuentdeckung des Eisele Verlags. Die junge Cluny Brown passt nicht in das Frauenbild ihrer Zeit und vor allem ihrer Klasse. Sie geht unerhörterweise zur Teatime ins Ritz, bleibt tagelang Orangen essend im Bett und tritt auch ansonsten gerne in sich urplötzlich auftuende Fettnäpfchen.

Saint Mazie - Jami Attenberg

Saint Mazie
von Jami Attenberg

Mazie in New York

Manchmal schreibt das Leben die besten Geschichten. Dieser Satz ist platt, aber wahr. Jami Attenbergs Roman "Saint Mazie" beruht wohl auf der Lebensgeschichte einer realen New Yorkerin, die in den Zwanzigern in Brooklyn gewohnt hat. Sogar eine Bar mit Namen St. Mazie gibt es dort, den Speakeasys der Prohibition nachempfunden.

Leutnant Burda - Ferdinand von Saar

Leutnant Burda
von Ferdinand von Saar

Großartige Wiederentdeckung

Diese Novelle von 1887 verdient wirklich eine Wiederentdeckung. Zumal auch die Ausgabe des Kampa Verlags eine Zierde für jedes Bücherregal ist. In Leinen gebunden, mit einem sehr gelungenen Einband, kommt sie k.u.k.-mäßig elegant daher. Überhaupt überzeugt der neu gegründete Kampa Verlag durch ein sorgfältig ausgewähltes Programm.

Stummes Echo - Susan Hill

Stummes Echo
von Susan Hill

Erinnerungen

Heutzutage einen neuen Verlag gründen? Dazu gehört viel Mut und ein besonderes Programm. Im Kampa Verlag gibt es scheinbar beides. Der junge Verlag zeichnet sich durch eine feine Auswahl und schön gemachte Bücher aus.

Liebwies - Irene Diwiak

Liebwies
von Irene Diwiak

Großartiges Debut

Es beginnt alles mit dem Musiklehrer Walther Köck, dessen Lebensweg in Liebwies strandet, einem einsam gelegenen Dörfchen mit Brigadoon-Charakter. Denn an Liebwies ist die Zeit vorbei gegangen, der Krieg, die technischen Neuerungen. Aber genau dort entdeckt Köck eine junge Sängerin mit unfassbarem Talent.

Abendrot
von Kent Haruf

Einsame Seelen

Holt, Colorado. Dies ist nun das dritte Buch des amerikanischen Autors Kent Haruf, das in dieser fiktiven Kleinstadt spielt und inzwischen fühle ich mich dort ganz heimisch. Das Leben ist nicht einfach in Holt, ganz gewiss nicht. Die Farmer ringsum führen ein hartes Leben, geprägt von Trockenheit und Winden, sind Tag und Nacht im Einsatz. Und auch die Stadtbewohner tragen ihre Päckchen.

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