Rezension

1831

Die Farbe von Milch
von Nell Leyshon

Bewertet mit 4 Sternen

Es ist das Jahr 1830 – Mary lebt mit ihrer Familie auf einem Bauernhof. Ihr Leben ist hart und entbehrungsreich. Wenn sie nicht tut, was der Vater sagt, wird sie verprügelt. Als die Pfarrersfrau krank wird, kommt Mary ins Pfarrhaus, um sie zu pflegen. Mit ihrer aufrichtigen Art erobert sie schnell deren Herz. Doch dann stirbt die Frau des Pfarrers und der fühlt sich einsam.

Mary lernt bei ihm lesen und schreiben und schreibt sich ihre Geschichte von der Seele.

 

In sehr einfachen Worten ist das Buch gehalten, fast wie ein Schulaufsatz. Aber nichtsdestotrotz sehr bewegend und einfühlsam. Denn Mary hatte kein leichtes Leben. Und sie schreibt auf, wie es ihr in dem Jahr im Pfarrhaus erging. Denn auch dort war es nicht einfach für sie. Das Eingewöhnen in ein völlig neues Umfeld, sich in ihren Äußerungen zurückzuhalten. Aber auch: lesen lernen.

Die Geschichte von Mary wirkt sehr realistisch. Man kann sich als Leser sehr gut in ihre Verhaltensweisen einfühlen und erlebt mit ihr auch die Mühen, die es kostet, einen Tag lang ein Feld zu roden oder Steine zu klauben. Marys Geschichte ist keine Einfache, denn was sie im Pfarrhaus erlebt ist schwer zu verdauen. Auch das Ende des Buches hat es in sich! Denn Mary hat etwas Schlimmes getan. Sie will aber, dass der Leser nicht schlecht von ihr denkt und schreibt deshalb, schonungslos, ihre Geschichte auf.

Fazit: Zwar kurz und prägnant geschrieben, aber überaus lesenswert.