Rezension

5. Band der Bodenstein/Kirchhoff-Reihe

Wer Wind sät - Nele Neuhaus

Wer Wind sät
von Nele Neuhaus

Bewertet mit 3 Sternen

Im Firmensitz des Konzerns WindPro wird die Leiche eines Nachtwächters gefunden, es ist unklar, ob es sich um Mord oder einen Unfall handelt - fest steht, der Konzern gerät dadurch in die Presse, was nicht unbedingt von Vorteil ist, denn sein erklärtes Ziel ist es, im Taunusgebiet einen Windpark zu eröffnen. Obwohl alternative Energien generell positiv aufgenommen werden, gibt es gegen diesen geplanten Windpark heftige Widerstände seitens einer Bürgerinitiative, angeführt von Jannis Theodorakis, einem ehemaligen Mitarbeiter von WindPro. Dieser versucht darzulegen, dass an der geplanten Stelle ein Windpark vollkommen nutzlos ist, ja das sogar entsprechende Gutachten gefälscht wurden, nur um die Genehmigung für den Windpark zu bekommen - ein toter Nachtwächter ist also von Seiten der WindPro kein positiver Aspekt.

 

Mit den Ermittlungen werden Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff beauftragt. Von Bodenstein jedoch tut sich schwer mit den Ermittlungen, lassen ihn doch seine privaten Probleme nicht los. Er und seine Frau Cosima haben sich nach einer Affäre ihrerseits getrennt und Oliver leidet unter der Situation, gerade in Hinblick darauf, dass er seine jüngste Tochter nicht mehr so oft sehen kann. Pia hingegen stürzt sich in die Ermittlungen. Zwar ist sie gerade erst aus einem Urlaub mit ihrem Freund zurück gekommen und will eigentlich nach einem neuen Heim für sie beide schauen, doch dem Opfer muss Gerechtigkeit widerfahren!

 

Die Ermittlungen gestalten sich schwierig, ist doch keine Seite wirklich bereit, mit der Polizei zusammen zu arbeiten, sondern ist gewillt alles zu tun, um ihrer eigenen Sache zu dienen. Erschwerend kommt hinzu, dass ausgerechnet der Vater von Oliver von Bodenstein ebenfalls Mitglied der Bürgerinitiative ist und dessen bester Freund im Laufe der Ermittlungen ermordet aufgefunden wird. Wer ist bereit, zu Gunsten eines Windparks über Leichen zu gehen und warum engagiert sich ausgerechnet Theodorakis so gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber? Was steckt wirklich hinter dem Tod des Nachtwächters?

 

 

5. Band der Bodenstein/Kirchhoff-Reihe! Der Plot wurde realistisch und abwechslungsreich erarbeitet, war mir jedoch thematisch zu breit gefächert, sodass es mir hier teils nicht ganz so leicht viel, dem Plot zu folgen bzw. genau zuzuordnen, wer für und gegen etwas ist und was sich da im Hintergrund derjenigen Figur noch so abspielt. Die Figuren wurden authentisch erarbeitet, jedoch hege ich nach wie vor keine sonderlichen Sympathien für Oliver von Bodenstein. Irgendwie beschleicht mich bei ihm immer wieder das Gefühl, dass er sich zwischendurch total hängen lässt und sein Privatleben ihm die Augen für alle anderen Aspekte seines (Berufs-)Lebens verschließt. Pia Kirchhoff hingegen war tough wie gewohnt und ich muss sagen, mittlerweile könnte man wohl glatt sagen, dass ich ein Kirchhoff-Fan bin, denn die Frau hat es echt drauf, hat ein sehr gutes Gespür für Menschen und Situationen und vertraut auf ihren Instinkt. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, muss jedoch sagen, dass mir dieser Band der Reihe bisher am wenigsten gefallen hat. Jetzt hoffe ich natürlich, dass die nächsten Bände wieder eher meinen Geschmack treffen.