Rezension

Ansprechend

Vor uns das Leben - Amy Harmon

Vor uns das Leben
von Amy Harmon

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch:
Ich weiß nicht, ob es auch eine Hardcoverversion des Buches gibt, ich habe jedenfalls eine dicke Taschenbuchversion bekommen und finde, dass es vollkommen passt.  Cover ist in bodenständigen Tönen (Erd-töne, Grün-töne) gehalten und passen somit gut zum Thema des Buches. Zwar hätte ich da an der Anordnung der Designelemente noch ein wenig rumgetüftelt, aber so dramatisch ist es jetzt nicht. Es ist trotzdem noch ansehnlich. Im Nachhinein hätte ich mir aber dennoch eher ein Cover gewünscht, das Elemente oder Personen aus der Geschichte aufgegriffen hätte.

Das Buch zeigt verschiedene Ansichten und ermöglich dem Leser sowohl das Geschehen in der Vergangenheit, als auch in der Gegenwart mit zu verfolgen und nachzuvollziehen.  Lediglich bei Rückblendungen weiß der Leser, wo er sich befindet. Ansonsten gibt keine Hinweise darauf, wann welcher Charakter gerade anfängt und aufhört.  Das war aber überraschenderweise kein Problem. Nicht 1x war ich verwirrt. Den Faden konnte man also schnell aufnehmen.

Schriftstellerisch- Ok. Zwischendurch hatte ich das Gefühl, dass 2 Leute an der Geschichte geschrieben haben. Manche Abschnitte waren gut zu lesen und wiederum andere  waren irgendwie- merkwürdig.

Inhalt:
Die Geschichte spielt in Hannah Lake- einem kleinen Örtchen in Pennsylvania.  Dort Leben Fern  und ihr Cousin Bailey, sowie Ambrose und seine 4 Freunde Paulie, Beans , Jesse und Grant. Außenseiter und Sportler , wie es sie an jeder High-School gibt. Zu Beginn der Geschichte lernt man diese Charaktere näher kennen. Aber es sind nur die unscheinbare, an HMS "erkrankte"  Fern, der optimistische, aber schwer kranke und an den Rollstuhlgefesselte und auf andere angewiesene Bailey und der Schönling, Superstar, Ringer, und mit dem Spitznamen -Herkules- ausgestattete  Ambrose, die die drei Hauptcharaktere sind. Drei Charaktere die unterschiedlich und doch gleich sind. Alle stehen kurz vor ihrem Abschluss und sind in der Position zu entscheiden, wie ihre Zukunft aussehen soll. Während für Bailey dies schon lange feststeht, ist es für Ambrose der 11. September, der ihn und seine Freunde jene Entscheidung treffen lässt, die das Leben aller in Hanna Lake verändern sollte.

Inhalt + halbe Meinung :
Ehrlich gesagt möchte ich nicht zu viel über den Inhalt erzählen. Es lohnt sich schon das Buch zu lesen. Es ist tiefgründig und berührend. Regt zum nachdenken an, wenn man nicht schon selber ähnliche Gedanken hat. Das Buch ist, denke ich, perfekt für Jugendliche geeignet, die dabei sind Erwachsen zu werden, die dabei sind sich selbst zu finden. Es ist gut um aufzuzeigen, das man näher hinsehen muss, dass man Dinge und Menschen wertschätzen muss und nicht für selbstverständlich nehmen sollte, dass man hinter Fassaden und Masken blicken sollte und nicht Menschen aufgrund ihres Aussehens oder weshalb auch immer verurteilen oder meiden sollte. Jeder hat seine Geschichte, jeder hat seinen Kampf auszufechten und dieses Buch zeigt es sehr schön.
 

Meine Meinung:
Also als erstes möchte ich sagen, dass Bailey in diesem Buch mein Lieblingscharakter war. Er war so optimistisch und ich musste so oft wegen ihm schmunzeln. Er war ein Kämpfer, er war ein Held.

Die kleine Lovestory war niedlich, aber eben auch nur durchschnitt.

Ansonsten war das Buch in Ordnung. Es war am Anfang anders, als erwartet- also ich habe eine andere Geschichte erwartet. Den Verlauf der Geschichte würde ich jetzt aber auch nicht ändern wollen. Jedenfalls  war alles sehr vorhersehbar. Schon im ersten Abschnitt konnte ich mir denken, was passieren würde. Es gab keine Überraschungseffekte oder Szenen, die mich gedanklich auf eine andere Spur gebracht hätten. Spannung war jetzt auch nicht vorhanden.Demnach Durchschnitt.

Die Charaktere waren alle sehr sympathisch und ich konnte mich schnell in jede einzelne hineinversetzen. Sie wirkten realistisch und nicht so over-the- top. Das liegt vermutlich auch daran, dass ich selber eine schwerstbehinderte Verwandte habe und nachvollziehen kann, wie es ist. Wie gesagt, ich kann mich gut in jede einzelne Person hineinversetzen.

Zum Teil habe ich gedacht das Buch ist eine Mischung aus - The Lucky One- , -A Walk to remember-  und Beastly,  wobei es in diesem Buch mehr um die inneren Werte des Menschen und das verarbeiten von Situationen und Gefühlen geht.

Zu dem schriftlichen habe ich mich ja bereits geäußert. Der Wechsel von Gegenwart zur Vergangenheit  und wieder zurück war vollkommen ok und es war auch nett so noch mehr über die Charaktere erfahren zu können.

Die Idee Sprichwörter einzubauen und auch die Fragen wie - Drachen oder Ballons?- fand ich ansprechend. Manchmal reicht es, gewisse Dinge einfach zu lassen und gerade mit diesen simplen Fragen hat Fern ja auch Ambrose etwas herausgelockt- aus seinem Versteck und seinem Tief.
Auch wenn die Liste, die Bailey geschrieben hat schon sehr früh erwähnt wurde, ist mir erst beim letzten Abschnitt des Buches aufgefallen, das jedes Kapitel einen Punkt dieser Liste abhakt. Und dies bedeutet somit auch, dass all die Wünsche von Bailey im Laufe des Buches erfüllt wurden- auch wenn nicht immer von ihm selber.

Ich bin ehrlich gesagt auch froh, dass die Autorin in ihrer Danksagung erwähnt hat, dass sie selber jemand in der Familie hat, die an der Krankheit (Baileys Krankheit) leidet und auch sonst ihre Erfahrungen bzw. derer nahestehender Personen mit eingebracht hat.  Das macht die ganze Geschichte realistischer.

Also im Großen und Ganzen: nett, liebenswert, lesenswert....Perfekt für Teenager und junge Erwachsene