Rezension

bewegendes Schicksal

Töchter des Nordlichts - Christine Kabus

Töchter des Nordlichts
von Christine Kabus

Bewertet mit 5 Sternen

In "Töchter des Nordlichts", dem zweiten Norwegen Roman der Autorin Christine Kabus geht es um Noras Suche nach ihrem Vater. Bis vor kurzem hatte ihre Mutter über ihren Vater geschwiegen, durch die Recherche ihrer Cousine erfuhr sie, dass ihr Vater ein Same war. Jetzt macht sie sich auf die Suche nach ihren Wurzeln.

Parallel zur ihrer Suche wird die Geschichte ihrer Großmutter Áilu erzählt, die bis zum Alter von neun Jahren ein behütetes und naturnahes Leben zusammen mit ihrer Samifamilie führte. Bis sie durch Behördenwillkür ihre Familie verlor und ein völlig neues Leben beginnen musste.

Die Geschichten werden abwechselnd erzählt, allerdings nimmt die Lebensgeschichte Áilus ab dem Jahr 1915 einen größeren Teil im Buch ein als Noras Gesichtete in der Gegenwart. Was mir persönlich sehr gut gefallen hat, denn Áilus Geschichte ist dramatisch, traurig und durch die Details, wie die Samen damals gelebt hatten sehr interessant. Ihr Schicksal ist bewegend, von Höhen und Tiefen geprägt, sie geht zu Herzen.
Der Schreibstil ist flüssig, die Charaktere glaubhaft und lebensecht, vor allem Áilu  ist sehr detailliert gezeichnet.

Fazit: "Töchter des Nordlichts" ist ein wunderbarer emotionaler Roman über eine Familiengeschichte und das Schicksal eines Mädchens. Vor der wunderbaren Landschaftskulisse Norwegens ist das Lesen ein Genuss.