Rezension

Von damals und heute...

Töchter des Nordlichts - Christine Kabus

Töchter des Nordlichts
von Christine Kabus

Bewertet mit 4.5 Sternen

In "Töchter des Nordlichts" von Christiane Kabus werden zwei Geschichten zugleich erzählt. Einmal im Jahre 2010 die von Nora und im Jahre 1915 die des samischen Mädchens Áilu.

Nora erfährt, dass ihre Familie größer ist, als sie bislang dachte. Vorallem wusste sie bislang nie, wer eigentlich ihr Vater war. Als sie es erfährt, macht sie sich zusammen mit ihrer Mutter - die immerhin damals die Liebes ihres Lebens verlor - auf die Suche und reisen von Olso nach Alta. Ánok, ehemals Geliebter und Noras Vater, ist auch recht bald gefunden, jedoch einige Tage zuvor verstorben. Ein harter Schlag für die beiden. Nach einem klärenden Gespräch zwischen den Hinterbliebenen, warum Noras Mutter und Ánok damals getrennt wurden, reist die Mutter wieder nach Oslo und Nora bleibt noch eine Weile bei ihrer "neuen" Verwandtschaft in Alta, um auch an der Beerdigung teilzunehmen. Zwischenzeitlich hat es ihr der Hundzüchter Mielat angetan. Doch ob die beiden auf Dauer zusammen sein können, ist nicht nur von ihnen selbst abhängig...

Áilu, ein 9-jähriges Samenmädchen, das auf der Reise zu den Sommerwiesen mit ihrer Familie und den Rentieren ist, wird von norwegischen Männern verschleppt und in ein Schulinternat untergebracht, in dem es mehr als unfamiliär und streng zu geht. Áilu kann sich nur schwer den norwegischen Gebräuchen unterordnen, die dort mit aller Gewalt vermittelt werden, um den Samen ihre Kultur auszutreiben. Als Áilu nach einigen Monaten versucht auszubrechen, wird sie in ein anderes KInderhaus weiter im Süden gebracht, das eingepfercht in einer Bucht liegt und ohne Boot nciht zu verlassen ist. Hier ist sie den Hänseleien anderer Kinder ausgesetzt, freundet sich aber mit der Zeit mit dem Stallmann an. Einige Jahre später darf Àilu gehen und lebt von nun an bei einem liebevollen Paar im Süden Norwegens. Sie hat alles, was man begehren kann, wird geliebt und ist glücklich - oder doch nicht? Als sie in Oslo studiert, wird sie von jemandem erkannt, der zu ihrer alten samischen Familie gehört. Aber die haben sie doch im Stich gelassen, wieso sollte sie mit diesem Mann reden - oder?

Am Ende erfährt man natürlich, wie beide Geschichten zusammen hängen. Ich muss sagen, dass mir dieses Buch sehr sehr gut gefallen hat. Zum einen hat auch dieser zweite Teil wieder einen lehrende Funktion, wie schrecklich die Norweger damals mit den Samen umgegangen sind, zum anderen sind es zwei in sich spannende, wenn auch teils tragische Geschichten. So viel darf aber verraten sein: es gibt ein Happy End ;)

 

Fazit: Wie auch schon der erste Teil, der mir jedoch noch einen Tick besser gefiel, absolut empfehlens- & lesenswert - besonders für Norwegenfans!