Rezension

Eine faszinierende Reise nach Norwegen

Töchter des Nordlichts - Christine Kabus

Töchter des Nordlichts
von Christine Kabus

Bewertet mit 4 Sternen

Oslo 2011: Nora ist schon über 30 Jahre alt, als sie endlich erfährt, wer ihr Vater ist. Sie macht sich auf die Suche nach ihm.

Finnmark 1915: Die 9-jährige Áliu lebt mit ihrer samischen Familie im hohen Norden Norwegens. Sie ist glücklich, doch dann wird sie eines Tages von norwegischen Beamten aus ihrer Familie gerissen und in ein Internat gesteckt. Dort soll sie "zivilisiert" werden und ihre samischen Wurzeln vergessen.

Mein Leseeindruck:

Wer dieses Buch liest, bekommt eigentlich gleich zwei faszinierende Geschichten geschenkt, nämlich einmal die Geschichte von Nora, die in der Gegenwart spielt. Und die zweite Geschichte handelt von Noras Urgroßmutter Áliu und beginnt im Jahre 1915.

Beide Handlungsstränge sind sehr spannend, sehr gefühlvoll und fesselnd. Immer abwechselnd wird in den Kapiteln mal von Nora und mal von Àilu erzählt. Dabei erfährt der Leser immer mehr von den beiden ganz unterschiedlichen Frauen und deren Verbindung zueinander.

Es ist eine großartige Familiengeschichte, die im wunderschönen Norwegen spielt. Ganz nebenbei erfährt der Leser viel über die Kultur der Sami, die für mich noch recht neu war, so dass ich durch dieses Buch einiges lernen durfte.

Die Figuren sind sehr gut ausgearbeitet. Besonders Áilu ist mir ans Herz gewachsen, und ich habe sehr mit ihr gelitten, gehofft und gebangt. Auch Nora mochte ich, obwohl ich ihre Handlungen bzw. Gedanken nicht immer nachvollziehen konnte.

Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen! Es ist eine großartige Unterhaltung mit viel Spannung und Liebe!