Rezension

Bittersweet

Die Nacht schreibt uns neu - Dani Atkins

Die Nacht schreibt uns neu
von Dani Atkins

Emma ist nervös. Heute ist ein wichtiger Tag, einer der wichtigsten überhaupt in ihrem Leben. Während sie vor dem Spiegel steht und sich mit zittrigen Händen schminkt, erinnert sie sich. An jene Nacht, die ihr Leben für immer verändern sollte. 

Seit Emma ihre Zelte in London abbrechen musste, um ihren Vater bei der Pflege ihrer kranken Mutter zu unterstützen, scheint ihr Leben vorprogrammiert. Als wäre sie nie weg gewesen knüpft sie an die Freundschaft mit ihren besten Freundinnen Amy und Caroline an und kehrt zurück in die Beziehung mit ihrem Sandkastenfreund Richard. Obwohl sie dafür ihren Traumjob aufgegeben hat, scheint es das Leben zu sein, das sie will. Bis die Nacht ihres Junggesellinnenabschieds alles verändert. Auf der Heimfahrt muss Caroline einem Hirsch ausweichen, das Auto überschlägt sich. Amy, die nicht angeschnallt war, wird aus dem Wagen geschleudert. Emma wird eingequetscht - und riecht plötzlich Benzin. Wäre nicht zufällig der amerikanische Schriftsteller Jack vorbeigekommen und hätte sie befreit, hätte auch sie diese Nacht nicht überlebt. Ist es also nur diese Heldentat, die in Emma Gefühle für Jack erwachen lässt? Oder steckt mehr dahinter?

Die Nacht schreibt uns neu erzählt eine traurige, romantische, fesselnde Liebesgeschichte. Und obwohl mir zwei Dinge von vorneherein klar waren - wofür sich Amy, als sie sterbend auf dem Asphalt liegt, bei Emma entschuldigt, und für welchen Mann sich Emma am Ende entscheiden wird - konnte ich mich keine Sekunde von den Seiten losreißen. Dani Atkins hat einen eindringlichen Schreibstil, der mich vom ersten Satz an mitgerissen und nicht mehr losgelassen hat. Die Nacht schreibt uns neu ist definitiv ein Buch, bei dem man vorsichtshalber eine Packung Taschentücher neben sich legen sollte. Selbst beim Ende - und ich verrate sicher nicht zu viel, wenn ich das jetzt sage -, das erst auf den zweiten Blick eines der besten Happy Endings für eine Liebesgeschichte ist, kamen mir noch einmal die Tränen. Eindeutig kein Buch, dass man im Bus oder in der Bahn lesen sollte, wenn man sich wirklich mitreißen lassen möchte.    

Die Nacht schreibt uns neu hat mich überraschend vom Verlag erreicht und mein erster Gedanke beim Lesen des Klappentexts war: "Hm, och nö, lieber nicht." Warum auch immer ich mich dafür entschieden habe, es doch anzufangen, ich bin froh, dass ich es getan habe. Danke, Knaur, für dieses schöne Leseerlebnis!
 

(c) Books and Biscuit