Rezension

Corina Bomann hat mich überzeugt

Die Jasminschwestern - Corina Bomann

Die Jasminschwestern
von Corina Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses war mein erstes Buch von Corina Bomann und sie hat mich sehr für sich eingenommen... :)

Melanie kommt gerade von einem geschäftlichen Termin im Ausland zurück, als sie erfährt, dass ihr Freund Robert einen schweren Unfall hatte und im Koma liegt. Sie verbringt all ihre freie Zeit an seinem Bett, doch irgendwann wird ihr alles zuviel und sie bricht zusammen. Ihre Mutter überredet sie dazu, sich für ein paar Tage zu ihrer Großmutter Marie und ihrer Urgroßmutter Hanna zurückzuziehen, um sich zu erholen. Da Melanie nicht mehr weiter weiß, reist sie dorthin und die beiden haben auch gleich eine Aufgabe für sie: Sie betreiben in ihrem Haus ein Modemuseum und haben auf dem Dachboden noch jede Menge Stücke, die aussortiert werden müssten. Melanie widmet sich dieser Aufgabe - doch auch sie kann ihre Gedanken nicht von Robert abhalten. Hanna sieht, wie schlecht es Melanie geht und beschließt, ihr ihre Geschichte zu erzählen. Diese hat sie noch niemandem ganz erzählt und so ist Melanie die erste in ihrer Familie, die von den Jasminschwestern erfährt...

Das Buch liest sich sehr flüssig, ich war überrascht, wie schnell die 541 Seiten ausgelesen waren. Die Figuren sind so beschrieben, dass man sie vor sich sieht, genauso wie die Farben und Kleider. Melanie ist eine nette, starke, junge Frau, deren Leben bislang recht ruhig verlaufen ist und nun komplett aus den Fugen gerät. Dass ihre Urgroßmutter Hanna sie auffängt, indem sie ihr ihre Geschichte erzählt, ist allein schon toll. Die Geschichte selbst hat es in sich, ich habe sehr gestaunt, was diese Frau alles erlebt hat und trotzdem (oder gerade deshalb) so ist, wie sie ist. Wäre nicht ihr Rheuma, würde man ihr ihr Alter kaum anmerken - wobei es natürlich auch nicht leicht ist, in einem Buch das Alter einer Protagonistin darzustellen, ohne in Klischees abzurutschen. Das passiert Corina Bomann glücklicherweise nicht.

Gegen Ende wurde mir das Buch ein kleines bisschen pathetisch-kitschig, wobei das nach Hannas Geschichte und allem, was passiert war, kaum anders zu erwarten war. Wenn ich hierzu mehr sage, spoiler ich, also lass ichs lieber...

Ich fand es sehr spannend, mit Hanna eine Reise durch die Geschichte zu unternehmen. Ob alle Details dabei 100% korrekt sind, kann ich nicht sagen, aber das war mir auch nicht so wichtig. Viel spannender fand ich es, quasi neben einer Person her zu laufen, die all das erlebt hat und so die Geschichte aus ihrer Perspektive zu erleben.

Fazit: Klare Empfehlung für Fans von Liebesgeschichten mit Dramatik und geschichtlichen Anteilen!