Rezension

Das perfekte Sommerbuch

DARK LOVE - Dich darf ich nicht lieben - Estelle Maskame

DARK LOVE - Dich darf ich nicht lieben
von Estelle Maskame

Eden ist nicht begeistert, dass sie den Sommer in LA bei ihrem Vater und seiner neuen Familie verbringen soll. Trotzdem freut sie sich auf die Stadt, die neue Umgebung und das Wetter und versucht so das beste aus ihrem Sommer zu machen. Doch als sie dann auf ihren unverschämten übellaunigen Stiefbruder trifft, ist Eden genervt und würde am liebsten direkt zurück nach Portland. Doch trotz ihrer Abneigung gegenüber Tyler, kann sie sich seiner Anziehung auch nicht vollends entziehen.

Dark Love - Dich darf ich nicht lieben scheint für mich, das perfekte Sommerbuch zu sein. Zusammen mit Eden taucht man ein in die Welt der Schönen und Reichen und verbringt einen Sommer im sonnigen Kalifornien. Wer würde nicht gerne mal den Hollywood-Schriftzug sehen oder faul am Strand liegen? Mit Eden kann man alles hautnah miterleben und wird zugleich in Urlaubsstimmung versetzt.
Auch wenn sie zuvor nicht begeistert war, findet auch Eden langsam gefallen an der Stadt und beginnt sich einzuleben und Freunde zu finden. Trotz der schwierigen und angespannten Beziehung zwischen Eden und ihrem Vater, versucht sie LA eine Chance zu geben und lässt sich auf das Sommerabenteuer ein. Eden wirkte auf mich sympathisch und sehr festgefahren in ihren Überzeugungen. Doch wegen eines Vorfalls in ihrer Vergangenheit wird sie von Selbstzweifeln geplagt und versucht nun in LA Anschluss zu finden. In Rachel - ihrer neuen Nachbarin - scheint sie die erste Freundin gefunden zu haben. Durch Rachel lernt sie auch Meghan und Tiffani kennen. Jedoch schien es für mich so, als könnte Eden sich nicht komplett in diese Dreiergruppe einfügen. Tiffani, Rachel und Meghan wirkten einfach wie die typischen braungebrannten Fashionistas, die ihre Zeit mit Shopping und auf Partys verbringen, während Eden etwas ganz anderes unter Spaß versteht. In diesem Fall konnte ich Edens Verhalten auch nicht ganz nachvollziehen. Obwohl sie mehrfach erwähnt, dass sie eigentlich keine Lust hat, Partys zu besuchen, geht sie doch immer wieder aus und widerspricht sich damit selbst. Trotzdem helfen ihr die Partys auch neue Kontakte zu knüpfen und so dauert es nicht lange, bis sie in Tylers Clique reinrutscht und somit auch gezwungen ist, Zeit mit ihrem Stiefbruder zu verbringen.
Anfangs wirkt Tyler sehr abweisend und verzogen. Er scheint das Partyleben in vollen Zügen zu genießen, verbringt seine Nächte mit Drogen und Alkohol und schlägt gerne über die Strenge. Doch obwohl er sich nach außen gemein gibt und  sich seinen Mitmenschen - besonders Eden - gegenüber unmöglich verhält, durchschaut Eden ihn und beginnt langsam aber kontinuierlich diese Mauer abzureißen und den wahren Tyler darunter freizulegen. Hinter seiner Fassade steckt nämlich mehr als der rebellische Jugendliche, der er der Außenwelt zeigt und zusammen mit Eden lernt man seinen wahren Charakter und die Geschichte, diesen Charakter geprägt hat, kennen. Dadurch kommen sich die beiden auch näher. Die Anziehung zwischen Eden und Tyler ist durchgehend präsent und zwischen den Seiten nahezu spürbar.
Trotzdem ist das Thema, von dem das Buch handelt, nicht sehr leicht. Nicht nur Eden und Tyler müssen sich fragen, ob das, was sich zwischen ihnen entwickelt, richtig ist, sondern auch der Leser wird damit konfrontiert und ist gezwungen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Doch dieser scheinbar schweren Kost, wird durch den lockeren und leichten Schreibstil von Estelle Maskame etwas von seiner Schwere genommen
Diese Mischung aus Leichtigkeit und Ernst macht die Geschichte aber gerade erst so spannend und hat mich jede einzelne Seite genießen lassen. Das Ende macht definitiv Lust auf mehr, so dass ich hoffentlich bald mit Band 2 meine Neugier stillen kann.