Rezension

Der 1. Band der Atlantis-Reihe

Die Erben von Atlantis - Kevin Emerson

Die Erben von Atlantis
von Kevin Emerson

Bewertet mit 4 Sternen

Camp Eden heißt der Ort, an dem der 15-jährige Owen Parker die nächsten 30 Tage verbringen wird. Es handelt sich hierbei um eine Art Ferienlager, aber nur das Lotterieglück entscheidet, wer dabei sein darf. Eigentlich wollte Owen gar nicht in das Camp, denn das heißt, dass er seinen kranken Vater zurücklassen muss, aber dieser hat darauf bestanden, dass er sich bewirbt und so die Möglichkeit hat, 30 Tage Kind sein zu dürfen, in der Sonne zu spielen und normalen jugendlichen Aktivitäten nachzugehen. Denn Owen lebt normalerweise unter der Erde, war noch nie an der Sonne und kennt Spielen und Leben an der frischen Luft nicht. 

 

Wirklich begeistert ist Owen immer noch nicht, zumal er sich eine Hütte mit anderen Jungs teilen muss und er in der Hackordnung ziemlich weit unten steht. Leech, der Anführer ihrer Hütte, macht Owen gleich am ersten Tag klar, wo sein Platz ist und Owen weiß, wirkliche Freunde werden sie wohl nie werden. Im Camp gibt es auch Betreuer, doch diese sind nur wenig älter als ihre Schützlinge, sodass diese eher als Vorbilder wahrgenommen werden. Eine dieser Betreuerinnen ist Lilly Ishani und diese will Owen bei der Schwimmprüfung beeindrucken. Das jedoch geht völlig schief, Owen ertrinkt fast und kann in letzter Minute von Lilly gerettet werden. Nach diesem Vorfall gehen jedoch seltsame Veränderungen in Owen vor - er hat Wunden am Hals und das Bedürfnis nach Wasser auf den Wunden. Schnell muss er feststellen, dass ihm Kiemen gewachsen sind und er in regelmäßigen Abständen förmlich unter Wasser muss, um das Leben an Land zu meistern. Was ihn jedoch am meisten überrascht: Er ist nicht alleine. Die Betreuer Lilly, Evan, Marco und Aliah sind genau wie er.

 

Irgendwas ist jedoch merkwürdig in Camp Eden. Der Leiter Paul interessiert sich laut Owens Meinung etwas zu sehr für ihn und anscheinend ist er nicht der einzige, der erkrankt ist. Ein kleines Mädchen namens Colleen bricht plötzlich zusammen. Solche Vorfälle soll es bereits öfter gegeben haben, nur wurden diese laut Lillys Meinung bisher immer vertuscht. Was ihm jedoch besonders merkwürdig vorkommt: Immer wenn er im See tauchen geht, erscheint ihm eine nebulöse Gestalt und ruft ihn zu sich. Was steckt hinter diesen ganzen Vorfällen und was wird wirklich in Camp Eden gespielt?

 

 

Der 1. Band der Atlantis-Reihe! Der Plot wurde abwechslungsreich mit mystischen Elementen erarbeitet, wobei mir hier besonders gut die Vorstellung einer Welt nach einer Klimakatastrophe gefallen hat, denn die Menschen leben entweder unter der Erde oder in Kuppeln. Diejenigen aber, die nicht das Glück hatten unter zu kommen, müssen ihr Leben als Nomaden fristen und sind den täglichen Gefahren des mittlerweile menschenfeindlichen Klimas gnadenlos ausgeliefert. Die Figuren wurden facettenreich und tiefgründig erstellt, wobei mir hier ganz besonders Protagonist Owen ans Herz gewachsen ist, der bis zu seinem Besuch im Camp und seiner damit einhergehenden körperlichen Verwandlung nicht wirklich vom Glück bedacht war, war er doch vormals immer eher kränklich und schon immer eher ein Einzelgänger. Die ändert sich jedoch schlagartig, als er mit den Veränderungen, die sein Körper vornimmt, zu leben lernt, denn nach und nach verändern sich auch seine charakterlichen Züge, vom einst sehr unsicheren Jungen zu einem selbstbewussten jungen Mann. Gerne hätte ich noch mehr über die Nebencharaktere, die Camp Eden am Laufen halten, erfahren, setze hier meine Hoffnungen aber auf den Nachfolgeband. Den Schreibstil empfand ich als angenehm und bildhaft zu lesen, sodass ich abschließend sagen kann, dass mir das Buch sehr schöne Lesestunden bereitet hat und ich mich auf weitere Teile der Reihe bereits jetzt freue.