Rezension

Eine gute Jugenddystopie

Die Erben von Atlantis - Kevin Emerson

Die Erben von Atlantis
von Kevin Emerson

Produktinformation
Taschenbuch: 432 Seiten
Autor: Kevin Emerson
Verlag: Heyne fliegt
Erscheinungsdatum: 9. Dezember 2013
ISBN: 978-3453315280
Preis: 12,99 €

Erster Satz im Buch
Das erste Mal ertrank ich gleich an meinem zweiten Tag in Camp Eden.

Inhaltsangabe
In einer Welt, in der die Luft zum Atmen knapp wird, entdeckt Owen, dass er über eine besondere Gabe verfügt: Er kann auf dem Grund des Meeres atmen, minutenlang und ohne Sauerstoffgerät. Und es gibt noch andere, die seine Fähigkeiten teilen. Gemeinsam könnten sie der Stadt unter der Glaskuppel, in der sie leben, entfliehen und die Ozeane besiedeln. Doch die Regierung hat wenig Interesse daran. Owen und seine Gefährten müssen bald um mehr als ihre Freiheit kämpfen.  

Meine Meinung
Die Geschichte beginnt in Camp Eden, einem Feriencamp für Jugendliche. 
Auch Owen Parker wurde von seinem Vater nach Eden geschickt. Er braucht einige Zeit um sich im Camp einzugewöhnen, auch weil er nicht der beliebteste ist und von vielen nur "die Schildkröte" genannt wird. Als er später bei einem Tauchkurs ertrinkt, entdeckt Owen, dass er über "eine Gabe" verfügt: Er kann über zehn Minuten ohne Sauerstoff unter Wasser atmen. Doch wie kommt er zu dieser Gabe und was hat Camp Eden damit zu tun? Diesen und anderen Fragen muss sich Owen stellen und kommt hinter ein böses Geheimnis, welches nicht nur ihn in Gefahr bringt.
Anfangs stand ich dem Buch etwas skeptisch gegenüber, da ich mir trotz des Klappentextes nicht wirklich vorstellen konnte, was mich in diesem Buch erwartet. Doch schon nach kurzer Zeit war ich in der Geschichte versunken und konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Mit viel Spannung, Humor, aber auch Ernsthaftigkeit hat es der Autor geschafft, das Buch lebendig wirken zu lassen.

Der Hauptprotagonist Owen Parker war mir wirklich sehr sympathisch. Anfangs ist er zwar noch sehr zurückhaltend und unsicher, aber nach der Zeit wächst er immer mehr über sich hinaus, bekommt Selbstvertrauen und weiß "seine Gabe" richtig einzusetzen. Ich fand es allerdings sehr merkwürdig, wie einfach und ohne große Gedanken, Owen "seine Gabe" hingenommen hat. Das Ganze ging mir leider alles viel zu schnell. Ich an seiner Stelle, währe nicht so locker damit umgegangen und hätte mir erst einmal Tage den Kopf darüber zerbrochen. Man erfährt außerdem vieles aus seinem jetzigen Leben, aber auch einiges aus seiner Vergangenheit, was das Ganze noch spannender macht.

Auch Lilly, ein weiterer wichtiger Charakter in diesem Buch, hat mir sehr gut gefallen. Durch ihre warmherzige und einfühlsame Art, habe ich sie gleich in mein Herz geschlossen. Die kleine Liebesgeschichte zwischen ihr und Owen war wirklich schön mitzulesen und einfach zuckersüß.

Die Beschreibung der Welt, in der Owen wohnt fand ich ebenfalls unbeschreiblich gut. Sie war so detailreich beschrieben, dass ich mir alles ganz genau vorstellen konnte.  
>> Die steigenden Temperaturen und die dramatische Ausdünnung der Ozonschicht hatten weite Teile Nordamerikas in eine Wüste verwandelt. Innerhalb weniger Jahre waren die Polkappen geschmolzen und hatten den Meeresspiegel steigen lassen, bis die Küsten den hungrigen Fluten zum Opfer fielen. die alten Technopolen New York, Shanghai oder Dubai versanken. Milliarden Menschen überall auf der Welt wurden zu Klimaflüchlingen, heimatlos und in den darauf folgenden Kriegen, Seuchen und Kathastrophen zum Tode verurteilt. Nur die schmalen Landstriche der Bewohnbaren Zone im Norden, jenseits des sechzigsten Breitengrads und die fünf Edenkuppeln boten den Menschen noch Zuflucht << (Seite 15)

Covergestaltung
Das Cover gefällt mir recht gut. Es ist ansprechend und passend zur Geschichte des Buches. Die Farben kommen sehr kräftig rüber, was ich wirklich gut finde. Ein besonderes Detail sind die glänzenden Luftblasen, sie peppen das Cover zusätzlich auf und machen es schnell zu einem Hingucker.

Fazit 
Mit der richtigen Mischung aus Dystopie, Abenteuer, Fantasy und einer kleinen Liebesgeschichte zog mich das Buch immer weiter in seinen Bann. Auch das Ende fand ich nochmal richtig spannend und überzeugend. Ich bin schon sehr auf den zweiten Band "The Dark Shore" gespannt und hoffe, dass mich der Autor weiterhin so begeistern kann. Ich gebe dem Buch 4 von 5 Eulen.