Rezension

solider Auftakt zu einer dysopischen Reihe

Die Erben von Atlantis - Kevin Emerson

Die Erben von Atlantis
von Kevin Emerson

Bewertet mit 4 Sternen

Erster Satz
"Das erste Mal ertrank ich gleich an meinem zweiten Tag in Camp Eden."
aus "Die Erben von Atlantis" von Kevin Emerson, Heyne Verlag, S. 11

Meinung
Zum Inhalt erzähle ich euch dieses Mal wieder nichts, da der Klappentext ihn schon ganz gut zusammenfasst und ich euch ja auch nicht spoilern will.
Kevin Emersons Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen. Es wird die ganze Zeit über aus der Perspektive von Owen im personalen Erzählstil geschrieben. Dadurch kann man sich gut in den sympathischen Protagonisten hinein versetzten.
Owen ist mir deshalb so ans Herz gewachsen, weil er ein totaler Außenseiter ist und keiner ihn in der Gruppe haben möchte bis seine besonderen Fähigkeiten zum Vorschein kommen. Außerdem ist er sehr schüchtern, aber irgendwie witzig. Er stellt sich vor, dass in seinem Körper Techniker leben, die für seine Grundversorgung arbeiten. Es ist immer ganz lustig, wenn die sich zu Wort melden.
Zudem bin ich sehr neugierig auf die Welt geworden, in der Owen lebt. Nach einer großen Naturkatastrophe durch die Klimaerwärmung konnten nur wenige überleben und die leben unter der Erde in Tunnelsystemen. Außer die Reichen und die Kryos, die leben in Kuppeln namens "Eden". Die Kryos sind Menschen, die eingefroren wurden, damit sie die große Flut überstehen und danach wieder aufgetaut wurden.
So spannend das alles auch klingt muss ich einen starken Kritikpunkt ansprechen und zwar ist das die Langatmigkeit der Geschichte. Die ersten 100 Seiten ziehen sich wie Kaugummi. Danach wird es etwas besser, da die Story an Fahrt auf nimmt und am Ende überschlagen sich die Ereignisse sogar. Aber der Anfang ist wirklich schleppend, also ist Durchhalten angesagt.
Ich hoffe, dass im zweiten Band die Welt noch ein wenig detaillierter erklärt wird und, dass der Anfang ein bisschen mehr Schwung hat und sich nicht so zieht wie in diesem Band.

Fazit
4/5 Eulen
Insgesamt hat mir diese Dystopie gut gefallen und mir Spaß gemacht. Allerdings muss man die ersten 100 Seiten erst einmal schaffen, denn die ziehen sich ziemlich in die Länge. Danach geht es aber steil bergauf und die Story wird richtig spannend. Dieses Buch kann ich guten Gewissens weiterempfehlen!