Rezension

Die etwas andere Liebesgeschichte – oder doch nicht?

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen -

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
von Emily Henry

Bewertet mit 3.5 Sternen

Emily Henrys Roman „Book Lovers – Die Liebe steckt zwischen den Zeilen“ verspricht gemütliche Kleinstadt-Vibes versus Großstadtliebe und „Enemies-To-Lovers“ -Tropes.

Nora Stephens lebt in New York und ist als erfolgreiche Literaturagentin eine echte Workaholikerin. Lediglich zu ihrer Schwester Libby und deren Familie hat Nora engen Kontakt und unterstützt sie, wo sie nur kann. Direkt zu Beginn der Geschichte lernt Nora Charlie Lastra bei dem Versuch kennen, ihn als Lektor für ein neues Buch zu gewinnen. Er lehnt das Angebot jedoch sehr herablassend ab, da ihm u.a. das Setting in der realen Kleinstadt „Sunshine Falls“ in North Carolina nicht zusagt.
Zwei Jahre später ist das Buch auch ohne Charlie Lastra ein Bestseller geworden. Zudem lässt sich Nora von ihrer schwangeren Schwester überreden, gemeinsam ein paar Wochen Urlaub in eben jenem „Sunshine Falls“ zu machen. Obwohl Nora nach dem unschönen ersten Eindruck von Charlie diesen nicht unbedingt wiedersehen möchte, läuft er ihr ausgerechnet in dieser Kleinstadt über den Weg. In den kommenden Wochen kommen die beiden sich trotz einiger Meinungsverschiedenheiten unfreiwillig (oder vielleicht auch freiwillig?) etwas näher …

Mit Henrys erfrischendem Schreibstil konnte ich mich schnell in das Geschehen versetzen. Gerade zu Beginn und auch immer mal wieder zwischendrin wurde Noras und Charlies Geschichte mit angenehmem Humor versehen und brachte mich mit der ein oder anderen Textstelle zum Lachen. Henry hat mit diesem Roman eine etwas andere Herangehensweise an eine Romanze zwischen zwei Personen gewählt und die Klischees ein wenig auf die Schippe genommen (zumindest am Anfang).
Dieser sehr starke Einstieg hat meine Erwartungen recht hochgeschraubt - jedoch war der Mittelteil dann doch nicht ganz die romantische Komödie, die man sich nach den ersten Seiten erhoffen konnte. Für meinen Geschmack war es zwischendrin ein bisschen zu kitschig und die Zufälle waren zu klischeehaft. Dennoch las sich die Geschichte wunderbar flüssig, dank der beiden beeindruckenden, aber auch polarisierenden Protagonisten. Einzig mit der Schwester Libby bin ich nicht so ganz warm geworden. Die Dialoge zwischen den Schwestern wirkten größtenteils etwas sehr unrealistisch und die Konflikte zwischen ihnen kamen irgendwie unnötig erzwungen herüber. Dadurch erschienen mir die Geschwister im gemeinsamen Umgang in dieser Hinsicht stellenweise ein wenig naiv. Das Ende des Buches hat mir wiederum – ohne hier zu viel zu verraten – wirklich sehr gefallen! Ein absolut gelungener Abschluss ohne übertriebenen Kitsch.
Insgesamt ist „Book Lovers“ eine wunderbar leichte Lektüre und ein guter Roman für zwischendurch! Auch wenn es meinen Geschmack nicht ganz getroffen hat, so war ich dennoch von der Grundidee dieser Story begeistert. Daher gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen. Ich bin überzeugt, dass die Geschichte von Nora und Charlie auch vielen anderen Leser:innen Freude bereiten wird!