Rezension

Dieses Mal hat mich CoHo nicht überzeugt.

Layla -

Layla
von Colleen Hoover

Bewertet mit 3 Sternen

Das Colleen Hoover sich immer wieder neu erfindet und neue Ideen austesten will, das wissen wir spätestens seit Verity. Und ich liebe das. Nie zu wissen, welche Wundertüte man mit der ersten Seite ihres neuesten Romans man öffnet.

Bevor ich zu LAYLA gegriffen habe, wusste ich bereits aus Unterhaltungen mit anderen Fans, dass sie sich hier an Paranormales gewagt hat. Ich war also vorbereitet.

Und ich wollte es wirklich mögen, denn es hat gerade nach den ersten paar Kapiteln dezente Paranormal Activity Vibes, die echt ein wenig gruselig waren. Im Verlauf der Handlung wird es dann aber zunehmend abstrus und meine Leselaune sank rapide ab.

Vor allem lag das an Protagonist Leeds. Leeds ist Musiker und lernt auf einer Hochzeit Layla kennen, mit der er die Nacht verbringt und von der er sich fortan nicht mehr trennen kann und will, was auf Gegenseitigkeit beruht. Dann taucht jedoch Leeds' Exfreundin auf und es kommt zu einem Unfall, der Layla fast das Leben kostet, Gedächtnislücken hinterlässt und sie sehr verändert. Um die Beziehung zu retten und gemeinsame entspannte Zeit mit Layla zu verbringen reist Leeds mit ihr zurück zu dem Ort, an dem sie sich kennen gelernt haben. Doch schon nach kurzer Zeit geschehen seltsame Dinge in diesem Haus...

Die Idee hinter der Story fand ich ziemlich cool, weil mich paranormale Phänomene generell interessieren und ich mich da auch gut drauf einlassen kann. Doch mit der Umsetzung hatte ich echt Probleme.

Erst einmal erzählt Colleen Hoover die Geschichte aus Leeds Sicht. Ansich okay, aber er verstrickt sich endlos in seinen Gedanken, was den Lesefluss bremst. Und irgendwie ist er auch ein bisschen schräg, aber nicht auf die gute Art. Es gibt beispielsweise Kapitel, die in der Gegenwart spielen und in denen er Layla ans Bett gefesselt hält. Am Ende klärt sich das Warum zwar auf, aber in dem Moment als ichs gelesen habe und den Grund nicht kannte, fand ich es einfach nur strange. Auch gibt es Szenen, in denen er darüber nachdenkt, Layla Schlafmittel in den Wein zu kippen. Wie gesagt, es hat alles Gründe, aber mir ging das schon zu sehr in Richtung Misshandlung und psychischer Missbrauch.

Ein weiterer Punkt, der mich gestört hat, ist, dass sowohl Layla als auch Leeds so blass waren. Besonders bei Leeds hätte ich mir mehr Charaktertiefe gewünscht, aber es dreht sich alles nur um diese eine Sache, die all seine Gedanken beherrscht.

Also nee, irgendwie konnte es mich nicht so wirklich überzeugen und ich hab auch recht lange gebraucht, um das Buch zu beenden. Sehr schade, aber nicht zu ändern.