Rezension

Ein emotionales Highlight

Try & Trust -

Try & Trust
von Nena Tramountani

Inhalt
Brionys Glück bedeutet für Matilda alles. Für ihre beste Freundin und ihre Zufriedenheit würde sie alles tun. Ein gebrochenes Herz will sie deswegen um jeden Preis verhindern. Und dafür muss sich Briony auch von Herzensbrecher und Künstler Anthony fernhalten. Gar nicht so leicht wenn sie der Meinung ist, den Künstler zu verändern. Um genau das zu verhindern geht Matilda einen Deal mit Anthony ein. Er sagt Briony die Wahrheit, hält sich von ihr fern und Matilda lässt sich von diesem unausstehlichen Kerl malen – nackt. Zwar ist Matilda erst empört und wirklich Zeit mit ihm verbringen will sie auch nicht, aber sie merkt schon bald dass er ganz anders ist als sie dachte. Und noch schlimmer. Bei ihm vergisst sie ihre Fassade aufrecht zu erhalten und Anthony erhascht immer öfter einen Blick auf die wahre Matilda. Die Matilda, die tief verletzt wurde, die ihren wahren Traum aufgegeben hat um alles zu vergessen und somit auch auf die Frau, die er langsam nicht mehr aus dem Kopf bekommt.

Meine Meinung:
Wie in Band 1 bin ich wahnsinnig schnell durch das Buch gekommen. Es ist angenehm zu lesen, man fliegt durch die Seiten und die Gefühle, die beim Lesen aufkommen sind der Wahnsinn. Nena Tramountani hat einen tollen Schreibstil und ich freue mich auf viele Bücher von ihr.
Das Cover passt gut zu Band. Der Titel, sticht sofort ins Auge und sobald man anfängt zu lesen merkt man, dass er auch noch wie die Faust aufs Auge zum Inhalt passt. Das Silber finde ich nicht ganz so schön, aber die Art des Designs ist ganz nett anzusehen.

 Matilda war mir in Band 1 sehr sympathisch weswegen ich von Anfang an auf ihre Geschichte gespannt war. Überrascht hat mich deswegen schon zu Beginn wie anders sie eigentlich in ihrem Inneren ist. Sie kommt nach außen sehr sorglos undrfröhlich rüber in ihrem Inneren ist sie Meisterin des Sorgens, des Nachdenkens und auch des Verdrängens. Man merkt, dass sie viele ungeklärte Dinge in der Vergangenheit hat. Ich war immer neugierig, was es denn genau ist und war beim Auflösen auch sehr begeistert, dass es nicht so war wie gedacht sondern irgendwie mal was anderes. Ihre ständigen Sexgeschichten sind Teil ihrer Verdrängung. Anthony schafft es einen Punkt in ich zu berühren, der sie schwächer macht. Sie öffnet sich im Laufe der Geschichte immer mehr, bleibt aber trotzdem verschlossen. Es war, als würde sie selbst nicht wissen was sie will. Ich hatte ab einem gewissen Zeitpunkt das Gefühl, sie dreht sich im Kreis und das war etwas nervig. Sie öffnet sich, sie hat Angst und verschließt sich in Folge dessen noch etwas mehr. Allerdings hat das auch gepasst, denn das war Matilda. Ich hätte es eher unrealistische gefunden wenn sie sich so leicht öffnet und ihre Gedanken und Gefühle ausspricht. Am Ende des Buches hatte ich mal das Gefühl, dass nicht alles sofort gut ist, sondern sie auch weiter an sich arbeiten muss.
Anthony war anders als ich ihn mir vorgestellt habe. Er hatte eine Vergangenheit, die ihn menschlicher gemacht hat und von der ich gerne gelesen habe. Es hat mir immer wieder mein Herz gebrochen wenn ich gelesen habe, dass er sich immer wieder sagen muss, dass er gut genug ist. Seine Liebe zur Kunst strahlt aus jeder Seite und aus jedem Wort, das er sagt. Er war offen und ist das perfekte Gegenstück zu Matilda. Für mich ist er ein ehrlicher und gefühlvoller Mann, der Matilda auch mal seine Meinung sagt. Das mochte ich allgemein sehr gerne an ihm. Dass er ihr auch die wahren Dinge an den Kopf wirft, die ihr zwar wehtun aber nur, weil sie wahr sind und sie zum Nachdenken bringen. 100/10 Punkten für Anthony. Seine Unsicherheit was seine Gefühle angeht und die Angst Matilda durch seine Worte zu verlieren sind übrigens auch Eigenschaften an ihm, die ich wahnsinnig toll fand. Er ist für mich ein sehr realer und menschlicher Charakter mit Ängsten und Zweifel.
Dass man viele alte Charaktere wiedergetroffen hat mochte ich gerne. Noah ist als bester Freund von Anthony natürlich vorne mit dabei und anders als bei vielen Büchern, mochte ich ihn immer noch sehr gerne. Briony hat man durch ihre enge Freundschaft zu Matilda besser kennengelernt und ich mag sie bisher nicht so gerne. Ich hoffe, das ändert sich in ihrem Buch.

Etwas anderes zu sagen, als das dieses Buch eines meiner Jahreshighlights ist, wäre eine Lüge. Ich bin beim Lesen durch so viele Emotionen gegangen, dass ich es gar nicht glauben kann. Das Buch war für mich emotional ergreifend. Es war traurig, hat mich zum Nachdenken gebracht und dafür gesorgt, dass ich weinen und das Buch zuklappen musste, weil es mir so nahe ging. Kennt ihr es wenn sich beim Lesen so ein Druck in euch aufbaut und ihr dadurch ein Gefühl entwickelt, das unbeschreiblich ist? Eine Mischung aus Sehnsucht, Freude und unfassbarer Traurigkeit? Die Geschichte von Matilda und Anthony hat mir genau das bereitet.
Für mich war das Hauptaugenmerk nicht wirklich auf die Beziehung von den beiden gelegt. Eher auf die einzelnen Geschichten und Probleme, die sich durch den anderen gebessert haben. Bis etwas anderes passiert ist, als das ständige Anschreien von Matilda zu Anthony ist eine lange Zeit vergangen. Aber das stört wirklich gar nicht. Man bemerkt nämlich schnell, dass Matilda erstmal selbst ihre Probleme, Ängste und vor allem ihre Vergangenheit unter Kontrolle bekommen muss und sie damit erstmal richtig beschäftigen sollte bevor sie Anthony lieben kann. Wie sagt man so schön: Man muss sich erstmal selbst lieben, bevor man einen anderen liebt. Und Matilda ist ein gutes Beispiel dafür. Ihr Weg ist lang und steinig und voller Rückschläge, aber umso mehr macht es mich als Leser glücklich als man Veränderungen an ihr sieht. Auch bei Anthony ist es so.
Der große Aspekt der Kunst, die einen ziemlich großen und wichtigen Teil des Buches einnimmt, hat mir gut gefallen. Matilda und Anthonys Geschichte entsteht ja wirklich nur aus dem Grund, weil er sie malt. Viele der Szenen spielen deswegen auch in Anthonys Wohnung in der er seine Bilder malt. Anfangs dacht ich es würde ziemlich klischeehaft werden, aber die Handlung hat mich dann sehr zum positiven überrascht. Man bemerkt aber auf jeden Fall die Liebe zur Kunst auf jeder Seite. Ich finde es fast ein bisschen schade, dass man die Bilder, die Anthony malt nicht sehen kann.
Band 2 ist zudem auch viel erotischer. Das liegt vor allem daran, dass Matilda überhaupt nicht Männerscheu ist und gerne den ein oder anderen One -Night Stand hat. Den wahren Grund warum sie das tut, lernt man während des Lesens kennen.

Fazit
Try & Trust ist ein Jahreshighlight und ein Herzensbuch. Gefühlvoll und berauschend und herzensbrecherisch. Meine Liebe zu Matilda und Anthony zu deren Art und Annäherung lässt sich kaum in Worte ausdrücken. Lest alle dieses Buch.