Rezension

Ein Kultbuch, das sich kein Clown-Hasser entgegen lassen sollte.

Es - Stephen King

Es
von Stephen King

Bewertet mit 4 Sternen

Rezension:

Mit 14 Jahren habe ich zum ersten Mal die Buchverfilmung zu Stephen Kings “Es” gesehen, der mich damals zutiefst ängstigte – was mich aber nicht davon abhielt, ihn bis heute immer wieder anzusehen. So war es eigentlich klar, dass ich nicht daran vorbeikam, auch irgendwann das Buch zu lesen – selbst wenn erst viele Jahre vergehen mussten.

Obwohl das Buch vor fast 30 Jahren geschrieben wurde, ist es trotzdem in Stephen Kings typischem Schreibstil verfasst. Lange, ausschweifende Sätze, die zwar teilweise nerven und einen den Faden verlieren lassen, aber dafür das Grauen umso detaillierter beschreiben. “Es” ist wahnsinnig umfangreich und zum besseren Verständnis auf 5 Teile und insgesamt 23 Kapitel aufgeteilt. Dazu muss ich sagen, dass ich die oben gezeigte Version (die 11. Auflage) des Buches besitze, die angeblich gekürzt ist. Ich weiß nicht, ob die Aufteilung in neueren, noch erhältlichen Ausgaben gleich ist.

Gleich am Anfang stellte ich fest, dass das Buch viel ausführlicher ist, als der Film und somit auch viele Szenen enthält, die ich nicht kannte – dies ist zwar kein Buch-Film-Vergleich, aber nur ganz kurz: Das Buch gefällt mir viel besser, und das, obwohl ich den Film schon toll fand.

Ganz grob gesagt spielt sich die Geschichte auf zwei verschiedenen Zeitebenen ab. Einmal in den 50ern und einmal in den 80ern. In den 50ern lernt sich die Gruppe, die gegen “es” kämpfen wird durch scheinbaren Zufall kennen – 7 Kinder, die “es” bereits in irgendeiner Gestalt gesehen haben und sich anfreunden, alle Außenseiter, was sie noch enger zusammenschweißt.

In den 80ern ruft der einzige, der später nie aus der Stadt weggezog, Mike Hanlon, seine Freunde zurück in die Stadt – den “es” ist wieder da, und die Gruppe schwor sich damals, zurückzukommen und erneut in den Kampf zu ziehen, falls das Wesen, das sich vorzugsweise in Gestalt des Clowns “Pennywise” zeigt, wieder auftaucht.

Die verschiedenen Buchteile sind so aufgegliedert, dass man jede der Hauptpersonen zwei Mal ganz genau kennenlernt – einmal als Kind und einmal als Erwachsenen. Dazwischen gibt es immer wieder Kapitel, die aus der Ich-Perspektive von Mike verfasst wurden, in denen er von seinen Forschungen über die Stadt erzählt und feststellt, dass “es” in einem regelmäßigen Zyklus auftaucht.

Ich könnte noch ewig so weiterschreiben, denn die Geschichte ist einfach extrem dicht und umfangreich und ich bin wirklich sehr angetan davon, aber die Rezension sollte ja auch nicht zu lang werden. Fakt ist: Wer Stephen Kings Literatur, oder den Film “Es” toll findet, muss dieses Buch lesen. Über Kings Vorliebe, ausschweifend zu erzählen, sollte man hinwegsehen (und schweigend einen Stern abziehen).