Rezension

Ein modernes Märchen

Zwischen Schnee und Ebenholz (Die Märchenherz-Reihe 1) - Ann-Kathrin Wolf

Zwischen Schnee und Ebenholz (Die Märchenherz-Reihe 1)
von Ann-Kathrin Wolf

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
Alex ist eine ziemliche Einzelgängerin weil sie schon immer anders war. Wie anders sie wirklich ist wird aber erst klar als der neue Referendar an ihrer Schule auftaucht, William Grimm.
Märchen spielten in ihrem Leben immer eine wichtige Rolle dennoch ist es ein Schock das sie nicht nur Geschichten sind sondern Realität. Auf sie warten ein Erbe und eine Macht aber auch ein Schicksal. Denn: "Es war einmal..."

Meinung:
Den Titel und das Cover finde ich sehr schön. Und wenn man den Inhalt kennt, sieht man wie wunderbar alles zusammen passt. Am besten finde ich die Schrift, die passt perfekt zu Märchen.
Der Stil der Autorin ist toll. Man wird mit der Geschichte mitgerissen und sie verliert nicht an Spannung. Und die Charaktere? In Alex, die Hauptperson kann man sich wunderbar hereinversetzen. Man wird mit ihr richtig vertraut. Lilly ihre beste Freundin mag man auch einfach sofort. Sie hat so eine offene und herzliche Art. Aber ich finde sie kommt dennoch ein wenig zu kurz und auch die anderen Charaktere könnten mehr Tiefe vertragen. Ich will damit nicht sagen, das die Geschichte schlecht ist. Im Gegenteil, die Geschichte ist wirklich schön. Aber ich denke wenn auf die anderen Charaktere, so auch auf William Grimm mehr eingegangen wird, würde einfach noch eine emotionale Tiefe hinzukommen, die das Buch perfekt machen würde. Gerade in William Grimm sehe ich eine zentrale Figur in dem Buch aber er wirkt noch irgendwie unscharf. Vom Aussehen habe ich ihn gut vor Augen aber was seinen Charakter betrifft ist es sehr vage.
Mir waren die Märchenfiguren auch zu offensichtlich. Aber das ist auch schon alles an Kritikpunkten. Was ich bei den Märchenfiguren schön fand, war das sie eine Mischung aus Tradition und Moderne verkörpern. So bekommt man in erster Linie ein modernes Märchen.
Man befindet sich in unserer Welt und es findet sich eine Verknüpfung zu all den wunderbaren Märchen, die man kennt.
Im Fokus befindet sich eindeutig die Heldin und diese sticht durch ihre Selbstlosigkeit und Herzensgüte hervor ohne das man von zu viel Gutmenschtum erschlagen wird. Im Gegenteil, man lernt eine verletzliche Heldin kennen, die eine unheimliche innere Stärke besitzt.
Man merkt aber auch das es erst der Anfang einer Geschichte ist. Man kann in das Geschehen und die Figuren das erste Mal hineinschnuppern und erlebt dabei doch auch die ein oder andere Überraschung.
Für einen Märchenfan ist es genau richtig und es passt wunderbar in die kalte Jahreszeit. Es ist ein wunderbarer Auftakt und ich bin richtig gespannt wie es weiter geht.