Rezension

Ein netter Kurzroman mit zwei Liebesgeschichten auf zwei Zeitebenen in Paris.

Die Tage in Paris
von Jojo Moyes

Bewertet mit 4 Sternen

Zwei nette Liebesgeschichten auf zwei Zeitebenen in Paris. Ein Hörbuch für zwischendurch. Für Fans der Wohlfühlstorys und Jojo Moyes ist es was.

Klappentext: „Flitterwochen in Paris. Im Paris der Belle Époque verbringt Sophie die ersten Tage an der Seite ihres Mannes, des Malers Édouard Lefèvre. Die Welt, die er ihr, dem Mädchen aus der Provinz, zeigt, ist aufregend und neu. Doch das Leben als Frau eines armen Künstlers ist nicht immer leicht. Über hundert Jahre später begibt sich eine andere Braut auf Hochzeitsreise in die Stadt der Liebe. Hals über Kopf haben Liv und David geheiratet. Doch die Tage in Paris sind nicht ganz so unbeschwert und romantisch, wie Liv sich das erhofft hat. Hat sie gerade den Fehler ihres Lebens begangen? Erst ein Gemälde bringt die Liebenden einander wieder näher...“

Der Klappentext beschreibt die Ausgangssituation beider Paare ganz gut. 1912 heiratete Malers Édouard Lefèvre, völlig unerwartet für alle seine Freunde in Paris, eine Verkäuferin aus der Provinz. Die junge Frau meistert die Herausforderungen des neuen Lebens in der Großstadt souverän. Édouard kann nicht mit Geld umgehen. Er hat einen Haufen Schuldscheine von seinen so genannten Freunden, die seine Bilder und Zeichnungen zwar gerne nehmen, aber zahlen tun sie bloß mit den Schuldscheinen. Die Szene, in der die junge Frau als Geldeintreiberin auftritt, ist schon recht beeindruckend.

Im Jahr 1998 sind Liv und David in Paris. Sie wollen bloß paar Tage dort verbringen, als verkürzte Flitterwochen. Aber David lässt Liv ständig allein durch die Straßen und Museen der Stadt der Liebe schlendern. Er erklärt, hat wichtige Termine, die für seine berufliche Zukunft als Architekt von großer Bedeutung wären. Liv macht es traurig, und als David sie wieder wegen eines Termin alleinlässt, zweifelt sie, dass sie das Richtige getan, indem sie ihn geheiratet hat.

Beide Frauen haben eines gemeinsam: Sie haben Schwierigkeiten, sich in ihrem neuen, verheiraten Leben zu finden. Das Schöne ist, diese zwei Stränge werden zum Schluss einen gemeinsamen Punkt finden: Die jungen Frauen begegnen sich im übertragenen Sinne. Und jede lernt etwas für weiteres Leben dazu. Themen wie Partnerschaft in der Ehe, wahre Freundschaft, work-life balance, und natürlich die Liebe schwingen da kräftig mit.

„Die Tage in Paris“ ist ein netter Kurzroman, den ich gerne beim heimischen Werkeln gehört habe. Für mich war es das erste Werk aus der Feder der gefeierten Autorin, das als Vorgeschichte zu einem umfangreicheren Roman „Ein Bild von dir“ ist. Die Geschichte aus dem Jahr 1912, um Sophie und das Gemälde fand ich schön: schlüssig, gut aufgebaut, z.T. witzig, die Motive stimmig, die Atmosphäre der Belle Époque kam deutlich rüber. Die zweite Geschichte um Liv und David im Jahr 1992 war auch nett, aber sie wirkte auf mich etwas weniger kunstfertig: etwas konstruiert und zum Schluss zu märchenhaft, die Lösung des Konflikts kam quasi aus dem heiteren Himmel.

Luise Helm hat sehr gut gelesen. Ihre Stimme passt schon fast perfekt zum Text, zu den beiden Protagonistinnen Sophie und Liv.

Fazit: Zwei nette Liebesgeschichten auf zwei Zeitebenen in einem Kurzroman von 112 Seiten der gebundenen Ausgabe. Für die Liebhaberinnen von Wohlfühlgeschichten oder eingefleischten Fans von Jojo Moyes sind „Die Tage in Paris“ eine gute Adresse. Für mich war es eine gute Möglichkeit die Autorin im kleinen Rahmen kennenzulernen. Vllt. höre ich weitere Romane von ihr.

Hörbuch, Spieldauer: 2 Stunden und 16 Minuten, gesprochen von Luise Helm.