Rezension

Ein Reisebuch der besonderen Art - einfach gut

Hinter dem Horizont rechts - Christopher Many

Hinter dem Horizont rechts
von Christopher Many

Bewertet mit 5 Sternen

Christopher Many hat sich dieses Mal mit seiner Lebensgefährtin Laura auf eine Reise von Europa nach Australien aufgemacht. Eine Reise auf Motorrädern, die vier Jahre dauern wird.
Das Foto für das Cover ist im ausgetrockneten Aralsee entstanden und zeigt bereits, das der Autor nicht auf ausgetretenen Reiserouten unterwegs ist.

Die Reise führt durch Europa - die Schweiz, Liechtenstein, Italien, den Balkan bis in die Türkei, wo sie nach einem Jahr ankommen. Weitere drei Jahre sind sie durch Asien unterwegs, bis sie schließlich im September 2016 zum letzten Stück ihrer Reise nach Australien aufbrechen.
Oft waren sie nur im Schneckentempo und selten auf den geplanten Wegen unterwegs und das ist auch gut so.

"Wenn man genug Zeit hat, macht das Verirren den halben Reisespaß aus, denn die interessantesten Lebenswege sind doch die mit eingebauten Umwegen."

Chris und Laura haben ihr ganz eigenes Tempo. Es spielt dabei keine Rolle, möglichst viele sogenannte Sehenswürdigkeiten abzuhaken und möglichst schnell von A nach B zu kommen. Sie nehmen sich Zeit, für das Land, für Freunde, die sie unterwegs besuchen, für die Bewohner und vor allem für sich selbst.
Eine wunderschöne Art des Reisens, die einem hilft, sich ein eigenes Bild von den Lebensumständen in den jeweiligen Regionen zu machen. Natürlich sind diese Eindrücke subjektiv und nur Momentaufnahmen, aber sie sind authentisch und eben selbst erlebt.
In grau unterlegten Einschüben lässt der Autor uns teilhaben an Geschichte, Politik und seiner eigenen Meinungen zu den vor sich gehenden Dingen.
Ich habe vieles so gut nachempfinden und verstehen können und bin dankbar, dass ich eine kleines bisschen an dieser Reise teilhaben durfte.

Diese Buch ist viel mehr als ein Reisebericht und ich möchte es gerne jedem ans Herz legen, der bereit ist, mit offenen Augen und vor allem offenen Herzen durch unsere immer noch wunderschöne Welt zu gehen.