Rezension

Ein spannender Thriller aus verschieden Perspektiven zum mitfiebern und mitfühlen.

Ich beobachte dich - Chevy Stevens

Ich beobachte dich
von Chevy Stevens

Bewertet mit 4 Sternen

Zum Inhalt
Lindsey lebt mit ihrem Mann Andrew und der gemeinsamen Tochter Sophie in Kanada. Die Beziehung ist jedoch nicht das was es zu sein scheint. Lindsey erlebt in Ihrer Ehe viele schlechte Momente. Durch den Alkoholkonsum von Andrew und seiner krankhaften Eifersucht wird das Leben von Lindsey zu einem Spießrutenlaufen aus Angst und Gewalt. Für Sophie muss Lindsey stark sein und lässt sich nichts anmerken. Doch eines Nachts kann Lindsey mit Sophie flüchten und beginnt ein neues Leben. Doch dies wird nicht so bleiben, denn Andrew tritt wieder in ihr Leben.

Meine Meinung
Dieses Buch wurde von Chevy Stevens, einer kanadischen Autorin geschrieben. Dies ist der erste Thriller den ich von Ihr lese. Das Buch selbst behandelt die Facetten der häuslichen Gewalt. Nicht nur der körperlichen, sondern auch der psychischen. Um Machtspiele eines krankhaft eifersüchtigen Mannes, der dazu noch extreme Ängste des verlassen werden zeigt. In dem Buch spielt Chevy Stevens mit Zeitsprüngen in der Geschichte. So liest man das eine Kapitel in der Gegenwart und das nächste aus der Vergangenheit. Dies fand ich besonders gut, da man einen guten Einblick in das Leben der Protagonisten und dessen Gefühle bekommt. Auch wird dadurch das Buch aus zwei Perspektiven geschrieben. Einmal aus Lindseys Sicht und einmal aus Sophies Sicht. Weniger gut fand ich, dass man das Hauptthema des Buches direkt auf den ersten Seiten raus liest. Da hätte ich mir selbst ein wenig mehr Zeit gelassen. Dennoch kommt die Spannung im Buch nicht zu kurz.

Neben Lindsey, Sophie und Andrew gibt es natürlich viele weitere Charaktere die für die Geschichte wichtig sind. Da wäre Chris , der Bruder von Lindsey. Marcus und Greg, zwei weitere wichtige Männer in Lindseys leben und auch Jared. Jared wird zu einem wichtigen Teil von Sophies leben.

Lindsey ist eine Frau die sich in jungen Jahren in Andrew verliebte und ihn geheiratet hat. Durch das Martyrium ihrer Ehe hat sie lernen müssen sich selbst und ihre Tochter zu beschützten. Die Figur im Buch erweckt viel Sympathie und Mitgefühl. Nachdem Andrew nach zehn Jahren aus dem Gefängnis frei kommt, holt sie sich einen großen Hund aus dem Tierheim, der ihr zum selbstverteidigungskurs noch zusätzliche Sicherheit vor Andrew gibt. Denn Lindsey ist sich sicher das Andrew sich im Laufe der Jahre nicht geändert hat. Als Beispiel kann man hier anführen, dass jemand in Lindseys Haus eingedrungen ist.

Andrew selbst musste durch einen verursachten Autounfall bei dem er eine junge Frau töte, für zehn Jahre ins Gefängnis. Eine frühzeitige Entlassung war nicht möglich, da er sich auch im Gefängnis nicht unter Kontrolle hatte. Jedoch hat er auch eine Agressionstraining absolviert und geht zu den anonymen Alkoholikern.

Für Sophie ist das Leben ohne Vater etwas schwierig. Auch wenn Lindsey ihr fast alles aus dem Eheleben erzählte, kann sie selbst sich nicht ganz daran erinnern. Andrew war immer für seine Tochter da und hat sie abgöttisch geliebt. In Form eines Schulprojektes hat Sophie ihrem Vater einen Brief geschrieben. Durch ihren ersten Schritt entwickelte sich ein Verhältnis, welches sich zunächst nur auf Briefe bezog. Später haben beide öfter telefoniert und sich anschließend auch mal getroffen. Durch verschiedene Vorfälle und Lindseys und Sophies leben weiß Sophie nicht recht wie sie Ihren Vater einordnen soll. Hast er sich nun geändert oder nicht. Im Laufe der Geschichte wird Jared, ein Junge aus der Schule zu ihrem festen Freund, der ihr eine Menge halt in der verwirrenden Situation gibt.

Marcus und Greg sind zwei wichtige Männer in Lindseys leben. Mit Greg führt Lindsey eine entspannte Beziehung und Marcus wird zum treuen Begleiter und guten Freund. Er ist zudem auch noch der Lehrer des Selbstverteidungskurses.

Was mir super gefallen hat ist, dass sich das ganze Buch flüssig lesen lässt. Es ist zeitweise sehr emotional und spannend. Die Autorin schafft es perfekt einen selbst in die Irre zu führen, sodass man sich selbst fragt, kann das alles Andrew gewesen sein. Man sollte das Buch aufjedenfall lesen um dies rauszufinden und sich mehrfach überraschen zu lassen. Dennoch gibt es einen Punkt der mich doch arg gestört hat. Im Laufe des Buches wächst Sophie natürlich zu einem erwachsenen Menschen ran. Jedoch ist die Sichtweise von Sophie sehr Teenie behaftet und für ihre 18 Jahre ist sich doch schon sehr doll naiv. Das ganze ist nicht zu 100% stimmig.

Fazit
Wer gerne Thriller liest, bei dem man das Ende nicht vorhersehen kann, ist mit dem Buch bestens bedient. Auch wenn man verschieden Perspektiven mag kommt hier voll auf seine Kosten.
Viel Spannung und auch viel Zusammenhalt zum mitfühlen stehen bei diesem Buch auf der Tagesordnung. Absolut lesenwert.