Rezension

Ein spannender Vampirroman mit viel Reichenchichi

Sommerfinsternis - Catherina Blaine

Sommerfinsternis
von Catherina Blaine

Bewertet mit 4 Sternen

INHALT
Die 17-jährige Lily de Luca wächst in der US-Stadt Glenton in bescheidenen Verhältnissen auf. Ihre alleinerziehende Mutter hätte der Tochter nie ein Studium finanzieren können, umso mehr freut sich Lily über das unverhoffte Kunststipendium auf der Isola d'Arcadia nahe Neapel. 

Dort angekommen, findet sie sich in einer ganz anderen, pompösen Welt wieder, die einem Paralleluniversum gleicht. Ob Chauffeur, Designerkleider oder Marmorbad, alles scheint selbstverständlich zu sein. Luxus in Hülle und Fülle, ein bisschen Kunst und gleich zwei Verehrer - das Leben kann so schön sein. Doch irgendetwas an der ach so perfekten Fassade der Akademie stimmt nicht, aber was? 

MEINUNG 
Catherina Blaine hat einen äußerst spannenden Fantasyroman geschrieben, der überraschenderweise mit einer verzwickten Vampirgeschichte aufwartet. 

Das Kleinstadtmädchen Lily erlebt in der italienischen Kunstakademie einen Hauch von Schlaraffenland und ist darüber mehr als erstaunt. In vollen Zügen genießt sie die Zeit im mondänen (Märchen-)Schloss. Das nette, unbescholtene Mädchen deckt dort einige ungewöhnliche Vorgänge auf, die ihr zu denken geben. Sie ist eine sympathische Hauptfigur, der man gern auf Schritt und Tritt folgt. Auch ihren attraktiven Vampir-Freund Raphael, der immer ein wachsames Auge auf seine Lily hat, kann man nichts übel nehmen. Die anderen Charaktere rund um die It-Girls Viona und Cecelia mit ihren rauschhaften Partys und Konsumwahn waren das perfekte Gegenstück zum braven Pärchen. Laster und Unschuld wurden von der Autorin gut in Szene gesetzt.  

Inhaltlich hätte ich nicht gedacht, dass mich eine Vampirgeschichte so mitreißen und ansprechen könnte. Aber die moderne Aufmachung und der frische Sprachstil taten ihr übriges. Seite für Seite taucht man mehr in die fantastische, surreale Welt der europäischen Vampire ein, die erstaunlicherweise sehr oft menschelten. Auch die eingestreuten Beschreibungen der italienischen Landschaftsnatur haben mir sehr gefallen. Einzig das etwas zu abrupte und harmonische Ende konnte mich nicht überzeugen, hier wurde Potenzial verschenkt. 

FAZIT 
Die perfekte Mischung aus Fantasy und Lovestory. Hier würde ich mir einen zweiten Teil sehr wünschen.