Rezension

Eine phantastische, märchenhafte und spannende Gute-Nacht-Geschichte

Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Insel der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Bewertet mit 5 Sternen

Abraham, Jacobs Großvater, erzählt seinem Enkel immer wieder Geschichten aus seiner Jugend im Waisenhaus, von den besonderen Kindern und den Monstern, die sie jagen. Je älter Jacob wird, umso weniger schenkt er seinem Großvater Glauben - bis zu dem Tag an dem ihm sein Großvater verängstigt anruft, und wieder von den Monstern erzählt - wenig später ist Abraham tot...

Ich bin mir nicht ganz sicher, ob Ransom Riggs "Die Insel der besonderen Kinder" sein Debüt ist - aber das ist eigentlich auch zweitrangig, den die Hauptsache ist, dass das Buch den Leser unterhält und fesselt. Und das muss man Herrn Riggs lassen, schafft er ohne Probleme - ich ziehen meinen Hut vor ihm!

Zu allererst muss ich sagen, dass ich gespannt auf das Erscheinen dieses Buches gewartet habe, seit ich das Cover das erste Mal gesehen habe, nachdem ich mir dann den Trailer angesehen habe - wurde die Ungeduld noch größer - und aus diesen Gründen bin ich überglücklich von Droemer Knaur als Testleserin ausgewählt worden zu sein!

Ransom Riggs Schreibstil zieht den Leser sofort in seinen Bann, fesselt ihn und lässt ihn nicht mehr los - zumindest mir erging es so.
Er beschreibt bildhaft und detailliert die Gefühle und das gesamte "langweilige" Leben von Jacob, und auch die Beziehung zu Jacobs Großvater Abraham, der im Alter immer seltsamer wird. Dennoch schreibt er ohne Schnörkel, jedes Wort was geschrieben steht, braucht die Geschichte um zum Leben zu erwachen und zu atmen.Jacobs Mutter kommt aus einer gut situierten Familie, deren Ansehen groß ist und es auch bleiben soll, so ist natürlich der verwirrte, kauzige Großvater nicht wirklich tragbar - und auch Jacob wird merkwürdig, nach dem gewaltsamen Tod seines Großvaters. Er erinnert sich an die alten Geschichten und meint ein Monster gesehen zu haben, das auf Abes Beschreibungen passt...
Jacob geht durch die Hölle, weil ihm niemand glaubt, er kommt in psychiatrische Behandlung, doch die einzige Chance für ihn seine Erlebnisse zu verarbeiten, ist eine Reise zu der geheimnisvollen Insel, in die Vergangenheit seines Großvaters und auf den Spuren der besonderen Kinder....

Gemeinsam mit seinem Vater, der Hobby-Ornithologe ist, tritt er diese Reise an - eine Reise, die für ihn ein Neubeginn sein wird, ihm seine Aufgabe im Leben näher bringt, genauso wie die Vergangenheit seines Großvaters - und auf der er natürlich die besonderen Kinder kennen lernt. Kinder, mit besonderen Fähigkeiten, Kinder, die anders sind - und deshalb vor der Welt und ihren Grausamkeiten beschützt werden müssen - und natürlich vor den Monstern...das Abenteuer beginnt!

Genauso fantastisch und liebevoll wie die Geschichte ist auch die Aufmachung des Buches Allein das Cover besticht mit dem Bild eines fliegenden Mädchens, dass der Schwerkraft trotzt - zieht uns in seinen Bann, weil es atmosphärisch ist und die Stimmung des Buches einfängt. Und wie dieses Bild, finden wir viele weitere Photographien, die dafür sorgen, dass sich die Häärchen auf unseren Armen aufstellen, wir Gänsehaut bekommen, und einfach nur über diese Vielfalt staunen müssen. Neben den Bildern sind auch wichtige Briefe, in die Geschichte eingearbeitet.

Die Bilder spielen auch bei der Entstehungsgeschichte des Buches eine wichtige Rolle, denn Ransom Riggs hat auf Flohmärkten nach alten und besonderen Bildern von Kindern gesucht, und um diese Fundstücke, diese wunderschöne, zauberhafte Geschichte gestrickt.

Eine Geschichte, von der man nicht will, dass sie jemals endet. Riggs hat eine Idee geboren und ausgearbeitet, die den Leser mit ihrem besonderen Charme direkt einfängt. Ein bisschen Grusel, ein Familiendrama, eine Fantasygeschichte, ein Abenteuerroman, eingehüllt in einen Hauch Liebe!
Definitiv schon jetzt eines meiner Herbst-Highlights!