Rezension

Eine temporeiche Geistergeschichte

Anna im blutroten Kleid - Kendare Blake

Anna im blutroten Kleid
von Kendare Blake

Bewertet mit 4 Sternen

In der Kleinstadt Thunder Bay in Kanada, treibt seit Jahren ein Geist umher: “Anna im blutroten Kleid” verbreitet Angst und Schrecken. Sie soll mehrere Jugendliche bestialisch ermordet haben. Ebenso grausam, wie sie einst selbst ermordet wurde, als sie auf dem Weg zum Schulball ihr Leben ließ und sich ihr weißes Ballkleid blutrot verfärbte…
Doch dann taucht plötzlich der 17-jährige Cas Lowood in Thunder Bay auf. Er will sich Anna in den Weg stellen. Das ist seine Bestimmung. Er ist Geisterjäger.

Cas Lowood, der seine Gabe und das benötigte “Werkzeug”, seine Athame, von seinem Vater erbte, reist im ganzen Land umher, um dann Geistern den gar auszumachen. Zu diesem Zweck hat er einige Informanten, ehemalige Freunde des Vater oder Anhänger seiner Kunst. Hin und wieder bekommt er auch Hinweise aus der Bevölkerung. Doch “Anna im blutroten Kleid”, ist alles andere als ein gewöhnlicher Geist. Um sie besiegen zu können, muss er die Hilfe einiger Mitschüler in Anspruch nehmen. Doch das widerstrebt Cas sehr, ist er doch ein Einzelgänger, wie er im Buche steht.

"Ich mag Orte wie diesen, wo man bei jedem siebten Atemzug den Hauch des Todes schmecken kann".
S. 30

Leicht hat er es nicht, wenn er stets in eine neue Stadt kommt und sich auf die neue Umgebung, Schule etc. einstellen muss. Dieses Mal findet er das, was er nie für möglich gehalten hätte: echte Freunde, auf die er sich auch noch verlassen kann. Doch auch gemeinsam ist es schwer, den Geist zu besiegen. Anna ist sehr stark und zehrt von einer Rache, die ihresgleichen sucht. Cas gibt nicht auf und findet gerade in Anna seine erste Verbündete. Doch wie kann er das Böse in Anna zerstören und gleichzeitig das Geistermädchen retten?

Meine Meinung:
Eigentlich handelt es sich bei “Anna im blutroten Kleid” nicht um meine bevorzugte Lektüre. Doch als bei Lovelybooks eine Leserunde mit Autorenbegleitung angeboten wurde, wurde ich neugierig und habe mich beworben.

Ich muss sagen, dass Buch hat mich wahrlich positiv überrascht. Es war wie ein spannender Film und eigentlich nie langweilig. Die Geschichte hält einige Wendungen parat und ständig präsentiert die Autorin neue Aha-Momente, auf die ich nicht gefasst war.
Das Buch bereitete mir ein kurzweiliges Lesevergnügen. Es ist ein Buch, dass man auch gut zwischendurch lesen kann, nicht anspruchsvoll, aber dennoch temporeich. Einzig die Brutalität, die mit Sicherheit zur Geschichte passt, aber meiner Meinung nach für 14-Jährige ein wenig zuviel des Guten ist, haben mein Leseerlebnis ein wenig getrübt.