Rezension

Kennst du deinen Mann denn wirklich?

Du hättest es wissen können - Jean Hanff Korelitz

Du hättest es wissen können
von Jean Hanff Korelitz

Die erfolgreiche Therapeutin Grase Reinhardt Sachs steht kurz vor der Veröffentlichung ihres ersten Buches und ihr Leben könnte nicht perfekter sein. Sie ist seit langem glücklich mit dem erfolgreichen Kinderarzt Jonathan verheiratet und hat mit ihm einen gemeinsamen Sohn Henry, der in New York eine der Elite-Privatschulen besucht. In Grace Buch geht es, wie auch bei ihren Therapiesitzungen um die Erkenntnis "Du hättest es wissen können". Im speziellen gibt Grace andernen Frauen und Paaren Tipps und Hilfen in Beziehungsangelegenheiten. Allen voran die Aussage, dass man einen Mann schon vom ersten Augenblick gut durchleuchten sollte, bevor man mit ihm eine Beziehung eingehen sollte. Denn Frauen verdrängen oft die wahre Identität des Auserwählten (z.B. Fremdgänger, Alkoholiker usw).
Grace Leben scheint allerdings von einem Moment auf den anderen zu zerbrechen, als eine Mutter von Henrys Mitschülern ermordet aufgefunden wird. Zuerst scheint sie keinerlei Verbindung zu dem Ganzen zu haben, bis auch ihr Mann spurlos verschwunden ist und die Polizeit vor ihrer Türe steht.

Hmm wo fange ich am besten nur an....Ich muss sagen, mich hat das Buch leider total enttäuscht. Ich kannte die Autorin vorher noch nicht, in Amerika scheint sie aber wahnsinnig erfolgreich zu sein. Das People Magazin lobt das Buch mit den Worten: "Mitreißend, hervorragend gemacht." und die Los Angeles Times: "Fesselnd...Man kann nicht aufhören." Dem entsprechend waren meine Erwartungen. Leider kann ich dem absolut gar nicht zustimmen.

Der Schreibstil der Autorin wäre im Grunde gar nicht schlecht, aber sie verzettelt sich so in der Umschreibung von Geschehnissen, dass die Sätze einfach nur unglaublich lange waren. Teilweise gab es Sätze die über die Hälfte einer Seite gingen und man am Ende gar nicht mehr wusste um was es überhaupt ging. Zudem gab es auch viel zu viele Erklärungen um das drum herum, die es gar nicht gebraucht hätte und das Buch somit nur unnötig in die Länge zogen.

Grace als Hauptcharakter war mir überhaupt nicht sympatisch und ich konnte über ihre Gedanken teilweise nur noch unglaublich den Kopf schütteln. Ich musste das Buch so oft aus der Hand legen, weil es mich teilweise richtig gelangweilt hat, weiterzulesen. Oftmals wegen der vielen Wiederholungen die immer wieder auftauchten.

Auch vom Ende bin ich nicht wirklich überzeugt und ich verbleibe mit einem Gefühl, dass mir irgendetwas fehlt. Die "Aufdeckung" des Mordfalles und das warum kam irgendwie nur flappsig daher.

Am liebsten würde ich 1,5 Sterne geben, was nicht geht. Henry hat es in meinen Augen rausgerissen und auch die Tatsache, dass der Anfang an sich recht gut gelungen war (das Interview über das Buch). Auch das Cover finde ich recht gut gelungen und es passt perfekt zu der Geschichte. Daher dann doch 2 Sterne.