Rezension

Konnte mich nicht überzeugen

Catching Stardust (Queen's University 1) -

Catching Stardust (Queen's University 1)
von Emily Bähr

INHALT

Ruth ist nach einem einschneidenden Erlebnis wieder zurück an der Queen´s University. Dort möchte sie noch einmal von vorne anfangen und ihr Studium beenden. Doch dabei hat sie nicht damit gerechnet sich erneut zu verlieben...

CHARAKTERE

Ich habe es leider einfach nicht geschafft eine richtige Verbindung zu den Charakteren aufzubauen. Für mich waren sie vor allem am Anfang einfach viel zu blass und ich konnte mich weder in sie hineinversetzen noch ihre Motive verstehen.
Ruth ist eine tolle Repräsentation für Leute mit Depressionen. Diese wurden bei ihr nämlich herausragend dargestellt und ich muss sagen, dass ich an manchen Stellen wirklich beeindruckt war, wie hautnah die Krankheit vorgekommen ist. Ansonsten konnte ich mich aber leider nicht richtig mit ihr identifizieren. Es fiel mir schwer in ihr den richtigen Charakter rauszulesen und so blieb sie doch in ihrem eigenen Buch eine doch eher blasse Figur für mich, die sich einfach nicht richtig hervorheben konnte.
Mit Dominic ging es mir so ähnlich, doch bei ihm war es sogar noch einen Ticken schwieriger, seine Handlungen nachvollziehen zu können. Dadurch, dass der Fokus nämlich schon eher auf Ruth lag, konnte ich in den Momenten in denen es um ihn ging, gar nicht so richtig herausfinden wer er ist. Er steckt die Leute doch ganz gerne in Schubladen (oder klebt ihnen Sticker auf, wie er es nennt), dazu lernt er aber nicht einmal wirklich seine Lektion, er ist durch seine Videospiele irgendwie als kleiner Nerd porträtiert worden, doch dann auf der anderen Seite war er der totale Playboy, der sich vor Tinder Dates gar nicht retten konnte. Facettenreich war das auf jeden Fall, aber mir hat da so ein bisschen der tiefere Einblick in sein wahres Ich gefehlt und seine Hintergrundgeschichte hätte man noch um einiges berührender und mitreißender gestalten können, sodass sein Charakter auch aus seinen Aufgaben im Leben gelernt hat und so weiter....
So schienen mir leider beide Protagonisten nicht wirklich ans Herz gewachsen zu sein und das ist für ein Liebesroman leider eine schlechte Voraussetzung....

HANDLUNG

Die Handlung war recht träge um ehrlich zu sein. Ich bin nicht so gut ins Buch gestartet, da ich mich doch recht schnell gelangweilt habe. Die ereignislosen Kapitel waren angesichts den nicht ganz so prickelnden Charakteren nicht wirklich was für mich. Ich habe mich im Laufe des Buches immer mehr nach Spannung gesehnt und einem Wow- Faktor, der mich einfach in die Geschichte mitreißt und mir so richtig vor Augen führt, warum Ruth und Dominic einfach zusammen gehören.
Das war nämlich die längste Zeit des Buches für mich nicht klar. Sie hatten keine der Merkmale die ein stimmiges Paar normalerweise zeigen. Es hat mindestens über die Hälfte des Buches gedauert um einen kleinen Funken Chemie zwischen den Beiden zu erkennen und selbst da hatte ich das Gefühl, dass durch die neue Beziehungsart dies ein wenig zerstört wurde.... Auch wenn die Beiden am Schluss ganz süß waren erwarte ich von Slow Burn Pärchen dennoch, dass sie auch schon früher eine gewisse Anziehungskraft verspüren.
Die Sachen die mir gefallen haben lassen sich also auf Ruths Vergangenheit mit Oliver, ihre Depressionen und Dominics Vergangenheit beschränken, diese ist allerdings auch nur recht spärlich aufgegriffen worden.

SCHREIBSTIL

Auch wenn ich viel Kritik, was Handlung und Charaktere angeht habe, kann ich keineswegs bezweifeln, dass der Schreibstil von Emily Bähr wirklich gut zu lesen ist. Flüssig und mit einer passenden Stimmung führt sie uns durch die Geschichte.

Fazit: Jeder der eine Geschichte möchte, die sich wie ein Regentag anfühlt und vielleicht auch ein wenig die Stimmung runterzieht, da sie eben ernsthafte Themen behandelt sollte sich "Catching Stardust" aneignen.