Bewegend, authentisch & facettenreich !!
Für mich war "Catching Stardust" das erste Werk, welches ich von Emily Bähr gelesen habe. Es hat mich total angesprochen, ich war einfach neugierig, wie die Autorin diese doch sehr sensible Thematik umgesetzt hat. Und ich möchte vorab sagen, dass ich selten, ein Buch gelesen habe, in dem ein Autor, so punktgenau die richtigen Töne trifft. Es fühlte sich unglaublich authentisch an und die ein oder andere Situation konnte ich auf Anhieb verstehen, obwohl ich glücklicherweise nicht von der Erkrankung betroffen bin, wobei ich durchaus schon Kontakt damit hatte. Depressionen sind soweit verbreitet und dennoch ist es etwas, was so wenig greifbar ist. Und trotzdem hat die Autorin mir diese Krankheit so deutlich machen können. Denn Ruth, unsere Protagonistin, leidet unter Depressionen. Ihr fällt es oftmals schwer, sich den, scheinbar, einfachsten Dingen zu stellen. Dabei ist schon der tägliche Besuch der Uni teilweise zuviel, ebenso wie der Umgang mit anderen Menschen. Es gibt Tage, an denen ist alles zuviel, zu nah oder zu hell. Sie braucht eigentlich die Struktur, einen geregelten Tagesablauf. Andererseits verbirgt sie sich oft hinter sarkastischen Bemerkungen, die sie mir aber wieder sehr sympathisch machten. Sie sieht auf den ersten Blick aus wie ein Bonbon, aber innerlich sie ist traurig und zerrissen. All das scheint durch einen schlimmen Verlust, ein Trauma ausgelöst. Ruth wirkt manchmal wahnsinnig zerbrechlich, an anderen Tagen aber auch so strebsam und lebendig. Ich mochte sie unglaublich gerne und habe wirklich mit ihr mitgelitten.
Das Buch hat mich unglaublich berührt und gefesselt. Vom ersten Moment an, wollte ich mehr über Ruth und ihre Geschichte, die Entwicklung der Charaktere erfahren. Für mich ist das ein unerwartetes Jahreshighlight !! Ich kann es euch nur ans Herz legen und ich freue mich schon jetzt auf den zweiten Band der Reihe !!