Rezension

Lustig und herzerwärmend

Miss Gladys und ihr Astronaut
von David M. Barnett

Bewertet mit 5 Sternen

Die liebenswerte, aber etwas verwirrte Miss Gladys bekommt eines Tages einen außergewöhnlichen Telefonanruf: Der Astronaut Thomas Major, der gerade auf dem Weg zum Mars ist, ist versehentlich an ihrem Apparat. Eigentlich will er gleich wieder auflegen, doch dann erfährt er, dass Miss Gladys und ihre Enkel Hilfe brauchen. Zwangsläufig und ohne es zu wollen wird er im All zum Helfer in der Not, denn der Familie Ormerod droht der Verlust ihres Zuhauses. Das muss verhindert werden, doch dafür braucht es einen galaktisch guten Plan.

Dieses Buch ist für mich ein wahres Lesehighlight. Der leicht verständliche und flüssige Schreibstil ermöglichte mir einen perfekten Einstieg in die wundervolle Geschichte, von der ich nicht wollte, dass sie irgendwann endet.
Der Aufbau des Buches gefiel mir sehr gut. Die Erzählungen wechseln zwischen der Familie Ormerod und Thomas Major. Auch gibt es immer wieder Rückblenden in das Leben von Thomas, beginnend als Kind, und man erfährt, wie sich das Leben von ihm entwickelt hat. Seine teils griesgrämige Art und sein Wunsch, auf den Mars zu fliegen, erklärt sich dadurch immer mehr. 
Zu Beginn erlebt man Thomas in seinem Raumschiff. Aufgrund seines merkwürdigen Verhaltens fragte ich mich, wieso er überhaupt ein Astronaut ist, denn er wirkte ein wenig unprofessionell. Im weiteren Verlauf erfährt der Leser dann, wie es dazu kam, dass Thomas sich auf dem Weg zum Mars befindet. Ich fand ihn von Anfang an sympathisch, trotz seiner ruppigen Art, denn es war spürbar, dass er einen guten Charakter besitzt. Was ich auch sehr an ihm mochte, war sein trockener und bissiger Humor. Damit brachte er mich regelmäßig zum Lachen.
Auch die weiteren Charaktere sind einfach zauberhaft ausgearbeitet und jeder wird mit seinen speziellen Eigenarten beschrieben. Ich konnte dadurch zu jedem eine Beziehung aufbauen. Mit Gladys und ihren Enkeln Ellie und James konnte ich richtig mitfiebern und mitzittern, denn ihnen drohte der Verlust des Zuhauses und die Trennung voneinander. Ellie war für ihre fünfzehn Jahre unwahrscheinlich pflichtbewusst und hat alles für ihre kleine Familie getan. Ihr Mut und ihr Durchhaltevermögen konnte ich nur bewundern. 
Der Plot war wirklich zauberhaft. Schon die Idee, dass ein Astronaut bei einer unbekannten Familie anruft und sich dadurch eine tolle und herzliche Freundschaft entwickelt, fand ich bezaubernd und ansprechend. Ich war sehr gespannt, wie sich die Geschichte entwickelte und wie Thomas den Ormerods helfen wird. Diese Spannung hielt sich das ganze Buch über. Das Ende hielt eine ordentliche Portion Humor bereit, war aber auch melancholisch zugleich. Ich fand es sehr gelungen und es ließ mich das Buch mit einem Seufzer schließen.

Eine wunderbare, lustige und herzerwärmende Geschichte, die mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Ich vergebe 5 von 5 Sternen.