Machmal ist weniger mehr
Bewertet mit 3 Sternen
Claire ist Anfang vierzig, verheirat und hat zwei Töchter, die Ältere ist 20, die Kleine erst 3. Claire arbeitet als Lehrerin und ist glücklich. Doch schleichend verändert sich die Welt: sie vergißt Dinge, fährt mit dem Auto gegen einen Briefkasten und auch ihr Mann wird ihr langsam fremd. Eines Tages fällt ihr der Name ihrer Tochter nicht mehr ein. Claire leidet an Alzheimer.
Die Grundidee dieses Buches finde ich sehr berührend und wichtig. Wie geht ein Mensch damit um, wenn ihm so eine Diagnose gestellt wird und besonders wenn dies in einer Lebenssituation geschieht, in der man sich doch noch um seine Kinder kümmern muss und möchte? Diese Gedanken und Sorgen, dieses leise Abschiednehmen und auch die Geschichte um Ryan fand ich sehr berührend und schön. Gestört hat mich das überbordende Rührselige, was die ganze Geschichte um Caitlin in das Buch gebracht hat. Das hat das Buch um zwei weitere Themen erweitert, den Fokus vom Thema Alzheimer weggerückt und diesem damit auch die Tiefe genommen. Manchmal ist weniger eben mehr. Schade, ich hatte mir mehr davon erwartet.