Rezension

grauer Nebel

Einfach unvergesslich - Rowan Coleman

Einfach unvergesslich
von Rowan Coleman

Bewertet mit 5 Sternen

Als bei Claire frühmanifestierte Alzheimer-Demenz diagnostiziert wird, ist sie erst Mitte 40, noch nicht sehr lange verheiratet und hat eine erwachsene und eine dreijährige Tochter. Ihr Vater starb an der gleichen Krankheit und ihre Mutter muss das Ganze jetzt nochmal erleben. Claire wollte gegen die Krankheit ankämpfen, um möglichst lange noch ein „normales“ Leben haben zu können, doch sehr bald erfährt sie, dass in ihrem Fall die Demenz viel schneller fortschreiten wird.

Wir erleben den ganz normalen Wahnsinn in einer Familie, die mit den Folgen der Erkrankung umgehen muss. Anfangs fehlten Claire nur Wörter, aber bald schon verschwinden auch viele ihrer Gefühle. Greg war ihre große Liebe, nun entgleitet er ihr, sie mag seine Berührung nicht und wird nervös, wenn er da ist. Caitlin hat ihre eigenen Probleme und dazu noch die Verantwortung für ihre Mutter und ihre kleine Schwester. Bei Claires Mutter wechseln die Gefühle zwischen Wut und Zuneigung. Für alle ist es schwierig, mit der Situation umzugehen, besonders weil Claire eine starke Frau ist und die Einschränkungen der Krankheit nicht akzeptieren will.

Als Greg Claire ein Buch schenkt, in dem sie ihre Gedanken aufschreiben kann, wird es kurzerhand zu einem Erinnerungstagebuch umfunktioniert, in dem alle etwas eintragen und einkleben können. So erleben wir die Geschichte aus den unterschiedlichen Perspektiven. Claire beschreibt die schlechten Phasen mit grauem Nebel, der sie umgibt. In den guten Phasen setzt sie sich aber mit aller Kraft für ihre Kinder ein.

Es ist nicht ganz leicht, dieses Buch zu lesen, denn die Geschichte nimmt einen doch sehr mit. Trotz dieser bedrückenden Geschichte, kommen auch oft die humorvollen Seiten zum Vorschein. Es ist eine Familie, die trotz aller Schwierigkeiten zusammenhält und das Leben so annimmt, wie es kommt.

Ein ungewöhnliches Buch, dass mich noch lange beschäftigt.