Rezension

Manchmal, wenn du nicht damit rechnest, findest du deinen Traum

Alles, was du suchst - Marie Force

Alles, was du suchst
von Marie Force

Bewertet mit 4 Sternen

Cameron ist eine talentierte Webdesignerin in New York, doch die Geschäfte laufen nicht so gut. Da sie dringend den neuen Auftrag braucht, macht sie sich auf in die Einsamkeit Vermonts. Ein alter Studienfreund ihres Vaters will für seinen Familienbetrieb eine Website einrichten. Das Problem? Seine Kinder haben vehement etwas dagegen, der stadteigene Elch Fred stellt sich ihr gleich bei ihrer Ankunft in den Weg und Will, der Sohn ihres Auftraggebers sieht viel zu gut aus als dass er gegen sie sein dürfte. Turbulente Zeiten stehen der Kleinstadt bevor und nicht nur Cameron sieht sich mit Träumen und Zukunftsplänen konfrontiert.

Das Konzept des Buches ist mittlerweile bekannt: ein ländliches Städtchen, eine neue Aufgabe und die Erfüllung von Lebensträumen mit einem gutaussehenden Mann an seiner Seite. Doch was in der Kurzform abgedroschen klingt überzeugt im vorliegenden Band. Mit ein bisschen Kitsch und Klischee muss man rechnen, aber es begegnen einem auch Witz (Fred, der Stadtelch) und überzeugende Charaktere. Welchen der zehn (!) Abbott-Geschwister man nun am meisten in sein Herz schließt oder ob man sich eher auf den kauzigen Großvater freut, ist eigentlich egal, denn jeder Aspekt bietet einem beste Unterhaltung.

Der einzige Minuspunkt des Buches: die doch sehr ausführlichen und häufig auftretenden erotischen Szenen. Ich bin grundsätzlich kein Freund davon, doch leider gehen sie auch auf Kosten der Charakterentwicklung. Statt subtil eine romantische Liebesgeschichte zu entwickeln und auch Nebencharakteren, die für Cam eine wichtige Rolle spielen – wie ihr Vater oder ihr bester Freund Troy – oder auch Familienmitglieder der Abbotts – wie der Großvater und die Geschwister, von denen einige bis auf den Namen gar keine weitere Kontur erhalten haben -  den Platz einzuräumen, den sie verdienen, liegt der Fokus ausschließlich auf der erotischen Spannung zwischen Cam und Will. Die sich ständig wiederholenden Beschreibungen von Muskeln, Körperteilen und Augen ist doch ermüdend. Dass dabei leider trotz der 500 Seiten außerdem andere Aspekte der Geschichte auf der Strecke bleiben, kostet das Buch den 5. Stern.

Trotzdem eine warme Leseempfehlung, denn jeder, der diese Art Geschichten liebt findet hier eine neue Lieblingsreihe. Ich kann den nächsten Band nicht erwarten – trotz meiner Kritikpunkte.