Rezension

Oracle

Oracle -

Oracle
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Julian hatte lange Jahre gebraucht bis er sich dank Therapie wie ein normaler Jugendlicher und nicht wie ein Freak fühlt. Jetzt wagt er den Sprung und zieht in die erste eigene Bleibe im Studentenwohnheim. Doch der Neuanfang droht zu scheitern, denn bei einem Klassentreffen findet er heraus, dass die früheren Visionen nicht nur echt waren, sondern einen schockierenden Auslöser haben müssen.

Poznanski schreibt seit Jahren erfolgreiche Jugendthriller, bisher kannte ich aber noch keines ihrer Bücher. Oracle zeigt dem Leser aber deutlich warum die Bücher der Autorin so beliebt sind. Oracle ist ein spannender, kurzweiliger und trotzdem nicht oberflächlicher Thriller, der mir wirklich Spaß gemacht hat. Julian ist als Hauptfigur gut gelungen, glaubhaft wird nicht nur seine anfängliche Einsamkeit, sondern auch seine Probleme mit „normalem“ sozialen Umgang geschildert, hat er doch lange Jahre eher isoliert gelebt. Sein Zimmergenosse Robin gefiel mir gut, ab und an wirkte er etwas gestellt cool und anders, aber das lässt sich bei einem Jugendbuch vielleicht verschmerzen. Auch wenn die Handlung schon mal beängstigend und düster wirkt, ist sie doch ganz klar für jüngere Leser geschrieben und überschreitet gewisse Grenzen nicht; dem ein oder andere erwachsenen Leser fehlt vermutlich ab und an etwas Thrill (mir auch), aber da muss man sich sicherlich ebenfalls noch einmal die Zielgruppe vor Augen halten. Der Erzählstil ist flüssig und abwechslungsreich, sowohl Gefühlsleben als auch actionreiche Szenen wirken lebendig. Die Auflösung fand ich dann nicht ganz so gut ausgearbeitet wie die vorherige Handlung, insgesamt ist die Geschichte aber schon rund.