Rezension

Phantasievolle Weltenstory

Rat der Neun - Gezeichnet - Veronica Roth

Rat der Neun - Gezeichnet
von Veronica Roth

Bewertet mit 5 Sternen

Ich wollte, ich hätte genau so viel Phantasie wie die Autorin. Die Entwicklung fremder Welten ist nun einmal nicht so ganz leicht. Aber Mrs. Roth hat es prima hingekriegt. "Der Rat der Neun" gefällt mir wegen der fremden Welten noch eine Spur besser als die Trilogie "Die Bestimmung".

Vorausschickend merke ich an, dass ich von einem Jugendbuch etwas anderes erwarte als von einem Buch für „Oldies but Goldies“. Deshalb darf ein wenig Liebe und Flirt, die nicht in die Tiefsten der Tiefe gehen, durchaus vorkommen. Ja, doch, mir hat es gefallen und ich fand es auch nicht zu flach.

Veronica Roth hat in „Der Rat der Neun“ mit der Entwicklung fremder Welten extrem viel Phantasie bewiesen. Zu Beginn der Geschichte wird diese Welt besonders intensiv vorgestellt und beschrieben und ich bin verzaubert. Diese Welt ist so anders als unsere. Ein Stromring umgibt sie und zu Strom hat man als Weltenbewohner eine spezielle Beziehung.

Neun Planeten, alle sind bewohnt. Davon widmet sich die Story vor allem Thuvhe. Dort leben in zwei verschiedenen Biotopen zwei miteinander verfeindete Völker. Die einen sind die herrschende Klasse, friedliche Bürger, die sich in einer Eiswelt zurechtfinden müssen und wo die roten Eisrauschblumen eine wichtige symbolische Rolle spielen. Diese Blumen können allerdings auch den Tod bringen. Im anderen Teil durch ein Riesenmeer von wahrscheinlich magischem Federgras getrennt, leben die kriegerischen Shotet.

Die Shotet, deren Lieblingsfarbe blau ist, ringen seit Jahren um die Anerkennung als Mitbeherrscher des Planeten im Rat der Neun. Da dies nicht gelungen ist, streben sie jetzt mit kriegerischen Mitteln nicht mehr nur nach der Mitherrschaft, sondern gleich nach der Vorherrschaft. Die Entstehungslegenden der beiden Völker erwähnen einen heftigen Zusammenstoß beider, woraus die Konfliktherde entstanden seien. Natürlich gibt jede nationale Legende der anderen Seite die Schuld. Und dann wäre da noch die Sache mit den magischen Gaben, die jeder Bewohner des Planten entwickelt. Und das Orakel.

Veronica Roth hat genügend phantastische Elemente in ihrer Erzählung verarbeitet, damit für Kurzweil gesorgt ist. Action kommt natürlich auch nicht zu kurz. Arenakämpfe, Gift, Intrigen, Folter, Rebellion, alles.

Dass sich bei den beiden eigentlich verfeindeten Hauptprotagonisten mehr als freundschaftliche Gefühle füreinander entwickeln, ist schon bei Romeo und Julia so und dass sie gemeinsam einen Kampf um Gerechtigkeit und Befreiung führen werden, ist ebenfalls ein Muss! Ein bisschen zu brutal vielleicht, da und dort, könnte man einwenden. Nun, es ist nicht für neunjährige Kinder, aber ab zwölf oder dreizehn, je nach emotionaler Entwicklung, hätte ich keine Bedenken. Ein bisschen Adrenalin im Blut ist nicht verkehrt.

Das Ende ist ein bisschen offen, denn es folgt ein zweiter Teil, aber nicht zu offen,

Fazit: Mir hat es sehr gut gefallen.

Kategorie: SF, Jugendbuch
Verlag: cbt, 2017

Kommentare

Sursulapitschi kommentierte am 11. April 2017 um 11:53

Das klingt wirklich gut! Fast will ich es lesen. :-)

Steve Kaminski kommentierte am 16. April 2017 um 09:35

Klingt spannend... Wenn man einmal wegguckt, hat diese Frau schon ein neues Buch rezensiert... :-)