Rezension

Schöne Liebesgeschichte mit Tiefgang

Das Brombeerzimmer - Anne Töpfer

Das Brombeerzimmer
von Anne Töpfer

Bewertet mit 4 Sternen

Starke Frauen, die Liebe und ganz viel Marmelade

Nora ist Ende 20, als sie ihren Mann Julian , ganz plötzlich verliert. Er war ihre große Liebe und auch noch ein Jahr nach seinem Tod ist sie in tiefer Trauer gefangen. Mit verschiedenen Ritualen (Marmelade kochen), versucht sie sich abzulenken. Große Unterstützung erhält sie durch ihre Mutter und ihre beste Freundin Katharina. 
Als sie bei den Unterlagen ihres Mannes einen Brief und zwei Gläser selbst gemachte Marmelade,von dessen Tante Klara findet ,schmiedet sie einen Plan. 
Sie nimmt ein paar Tage Urlaub und fährt zusammen mit Ihrem Labrador Watson, nach Kinnbackenhagen, einem kleinen Ort in der vorpommerschen Boddenlandschaft, um die Tante kennenzulernen, deren Existenz in Julians Familie totgeschwiegen wird. 
Bei ihrer Ankunft trifft sie zunächst auf Mandy, eine junge Frau in Ihrem Alter, die ihr auf Anhieb sympathisch ist. 
Sie zeigt Nora einige schöne Stellen ihrer Heimat, nimmt sie mit an ihre Lieblingsplätze und erzählte ihr von ihren Träumen. 
Dank ihrer Gemeinsamkeit, dem Marmeladekochen,hat Nora sofort einen guten Draht zu Tante Klara. Sie führen stundenlange Gespräche, in denen die verschiedenen Lebensgeschichten, sowie der Austausch von Rezepten, im Mittelpunkt stehen. 
Erst zum Schluss enthüllt Tante Klara ein lange gehütetes Familiengeheimnis. 

Meine Meinung: 

Die Autorin hat in den Mittelpunkt ihrer Geschichte mehrere starke Frauen gerückt. Sie wurden nach und nach ins Geschehen eingeführt und waren mir fast alle sehr sympathisch. 
Der Wert von wahrer Freundschaft wurde auch besonders gewürdigt. 
Außerdem fand die Beschreibung der wunderschönen Landschaft einen angemessenen Rahmen. 
Gerne habe ich die Protagonistinnen ein Stück auf ihrem Weg begleitet, ihre Wünsche und Träume erfahren und gemeinsam mit ihnen ein großes Familiengeheimnis gelüftet 
Besonders erwähnenswert war der kulinarischen Teil des Buches. Bei den Beschreibungen von Marmelade, Torten, Likören usw. Lief mir das Wasser im Mund zusammen. 
Von Vorteil fand ich in dem Zusammenhang, dass es zu einigen Genüssen auch die passenden Rezepte gab. 
Zum Schluss war es schön zu erfahren, dass es für Nora wieder Licht am Ende des Tunnels gab. Mit etwas Abstand von ihrem Zuhause , war sie nach ihrem Verlust, wieder offen für eine neue Beziehung.
Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es wärmstens weiterempfehlen. 
Ein besonderes Lob spreche ich für das wunderschöne Cover aus. 

Ein kleiner Kritikpunkt bleibt jedoch zum Schluss. Die Aufdeckung des Familiengeheimnis wurde etwas zu schnell abgehandelt. 
Vielleicht ist das aber auch gewollt, um die Möglichkeit einer Fortsetzung offen zu halten.