Rezension

Schräger Typ, aber sehr interessant!

Digby #01 - Stephanie Tromly

Digby #01
von Stephanie Tromly

Bewertet mit 5 Sternen

Digby ist ein schräger Typ mit außergewöhnlicher Auffassungsgabe, die er scheinbar schon mal gerne dafür einsetzt, um Regeln zu seinen Gunsten zu beugen. Eines Tages steht er bei Zoe vor der Tür, die neu in die Kleinstadt gezogen ist. Seitdem laufen sie sich immer wieder über den Weg. Schon bald erfährt Zoe, was Digby bewegt: er untersucht die Fälle zweier Mädchen, die im Ort spurlos verschwunden sind - das eine vor kurzem, das andere vor neun Jahren - und er möchte Zoe's Unterstützung gewinnen. Man ist direkt mitten in der Bekanntschaft von Zoe und Digby, aber er hat eine so seltsame Art, dass man nicht weiß, was man von ihm halten soll und aber gleichzeitig neugierig ist, was es mit ihm auf sich hat, warum er die Bekanntschaft von Zoe sucht und was es mit seinem Interesse an den verschwundenen Mädchen auf sich hat. Auch wenn sich Digby schwer einschätzen lässt, hat mich die Geschichte definitiv schnell gepackt und ich habe das Buch zügig gelesen, um die Lösungen zu den ganzen Rätseln zu erfahren.

Digby ist enorm intelligent und hat eine unglaubliche Beobachtungsgabe. Er weiß daher Dinge über seine Mitmenschen, die sonst keiner sieht und kann deren Reaktionen einschätzen. Daraus baut er sich ein Netzwerk, um seine vor neun Jahren entführte Schwester wieder zu finden.
Digbys Beobachtungen über Zoe ergeben für ihn, dass sie nicht nur intelligent ist, sondern auch genau der Typ Freund ist, den er auf seiner Mission an seiner Seite brauchen kann.
Die beiden machen sich unter der Drahtziehung von Digby auf die Suche und finden dabei noch so einiges anderes heraus. Aus manch brenzliger Situation können sie nur knapp entkommen, teilweise mit der Unterstützung weiterer 'eingespannter' Helfer.
Es ist immer wieder erstaunlich, welche Wendungen folgen, die meist mit Digbys Gehirnwindungen und Gedankengängen zusammenhängen.
Die Geschichte wird aus Zoes Sicht erzählt, so dass man zwar mittendrin ist im Geschehen, aber immer nur soviel weiß, wie Digby Zoe preisgibt.
Zoes Entwicklung im Buch ist echt toll. Durch seine schräge Art bringt Digby sie zum Nachdenken über sich selbst und was sie von ihrem Leben erwartet, so dass sie am Ende in der Lage ist, für sich die richtige Entscheidung zu treffen.
Das Buch liest sich für mich teilweise wie ein Film. Man hat die Szenen richtig vor Augen. Besonders die, als Felix mit seinem Zaubererumhang aus dem Rettungswagen stürmt. :D Aber auch die Szenen mit dem Teddy im Einkaufszentrum oder die in der Arztpraxis sind sehr bildhaft.
Ich mag auch den Humor. Digby lässt mich die Augen verdrehen, schmunzeln und manchmal herzhaft lachen.
Am Ende des Buches ist mir Digby wie Zoe ans Herz gewachsen. Das Zitat "Ein Titelheld wie Sherlock: leicht nerdig, cool und lässig intelligent" trifft es ziemlich gut. Ich finde Digby klasse! (Ich kann aber auch diejenigen verstehen, deren Geschmack Digby nicht trifft, die sein Verhalten eher gruselig finden und in ihm nur den Psycho oder Stalker sehen. Digby ist nun mal sehr speziell!) Meinen Geschmack und Humor hat das Buch absolut getroffen und von daher hoffe ich, es wird ein weiteres Buch geben, denn es sind noch ein paar Fragen offen und ich wüsste sehr gerne wie es mit Digby und Zoe weitgeht.

Im Buch heißt es an einer Stelle: "Die Vorbereitungen für einen typischen Tag mit Digby ähnelten stark den Vorbereitungen auf den Weltuntergang" und das passt absolut. Ja, bei Digby muss man auf so ziemlich alles vorbereitet sein!