Rezension

Serge und Suzanne

Das Glück, wie es hätte sein können - Véronique Olmi

Das Glück, wie es hätte sein können
von Véronique Olmi

Inhalt

Serge und Suzanne leben in verschiedenen Welten. Serge ist 60 Jahre alt, wohlhabend und mit einer viel jüngeren Frau verheiratet mit der er zwei Kinder hat. Suzanne hingegen lebt in einfacheren Verhältnissen und sieht eher durchschnittlich aus. Sie verdient ihr Geld als Klavierstimmerin und weckt etwas in Serge, dass er wohl auch selber nicht ganz definieren kann. Ist es Liebe oder nur Verlangen?

Meine Meinung

Veronique Olmi erzählt atmosphärisch auf nur wenigen Seiten die Geschichte von Serge und Suzanne, zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, aber dennoch – vielleicht auch gerade weil sie so verschieden sind - zueinander finden. Die Erzählweise würde ich als typisch französisch bezeichnen. Sie hat mich so manches Mal an französische Filme denken lassen, die ähnlich "schwer" sind. Überhaupt hatte ich ständig einen Film, der auch gut im Programmkino laufen könnte, vor Augen.

Serge kann man als Leser zunächst ebenso wenig verstehen, wie er sich selber verstehen kann. Was findet er an Suzanne, wo er doch eigentlich alles hat, was ihn glücklich machen sollte? Was fasziniert ihn an ihr? Und wieso gelingt es ihm, gerade ihr seine Vergangenheit zu offenbaren. Suzanne – die doch so gar kein Interesse daran hat und eher widerwillig zuhört, als er seine Familiengeschichte erzählt. Ist der einzige Grund, dass sie die Liebe zum Leben ohne Angst ausstrahlt?

So richtig überzeugt bin ich nicht von dem Roman. Es ist zwar eine nette Lektüre für Zwischendurch, aber kein Buch, welches man unbedingt gelesen haben muss. Für mich blieben die Figuren über weite Strecken zu blass und die Geschichte von Serge hat mich, trotz der Tragik, kaum berührt. Auch das Ende hat mir leider weniger gefallen.

Fazit

Wer französische Melodramen mag, wird mit diesem Roman sicherlich Freude haben. Mir hat es jedoch nur bedingt gefallen.