Rezension

Solide, aber nicht mitreißend

Fuchskind - Annette Wieners

Fuchskind
von Annette Wieners

Es ist ein nebeliger Herbstmorgen als die Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes ihren Dienst auf dem Friedhof antritt. Doch etwas ist anders. Angelockt durch das Weinen eines Säuglings findet sie tatsächlich ein krankes Baby versteckt im Gebüsch.  Fast zeitgleich wird draußen vor dem Friedhof die nackte Leiche einer Frau an einer Bushaltestelle entdeckt. Der Pförtner des Friedhofs scheint ebenso verschwunden zu sein.  Gibt es einen Zusammenhang zwischen den Taten?

Und dann taucht auch noch Gesines Ex-Mann plötzlich auf…

 

Es ist bereits der zweite Fall für Gesine Cordes. Die ehemalige Polizistin hängte ihren Job  seit dem Unglück mit ihrem eigenen Kind vor 10 Jahren, an den Nagel. Danach beschloss sie von nun an als Friedhofsgärtnerin zu arbeiten. „Fuchskind“ ist eine gelungene Fortsetzung von „Kaninchenherz“, es ist jedoch nicht zwingend notwendig den ersten Band vorher gelesen zu haben.

Da es sich bei der Frauenleiche um Mord handelt, ist auch Kommissarin Marina Olbert von der Mordkommission wieder dabei. Gesine unterstützt Marina jedoch nicht bei ihrer Arbeit, sondern geht ihren eigenen Gang bei ihren Nachforschungen. So kreuzen sich zwar immer wieder deren Wege, aber als Leser hat man den besseren Überblick, da man die Informationen von beiden Perspektiven verwerten kann. Insgesamt ein recht ruhiger Krimi, der aber trotzdem  recht spannend ist. Die Frage nach dem Warum löst sich auch erst ganz am Ende und so bleibt viel Zeit um selbst miträtseln zu können. Doch irgendwie fehlte das gewisse Etwas. Vielleicht waren es die vielen Gedanken Gesines, die die Handlung ausgebremst haben.

 

Wie schon in dem ersten Band gibt es auch hier wieder Auszüge aus dem Notizbuch zu giftigen Pflanzen. Fand ich die Idee anfangs noch ganz nett, so hatte ich allerdings jetzt den Eindruck, dass sich alles irgendwie wiederholt. Man kann nur hoffen, dass der Autorin bald die Giftpflanzen ausgehen.

 

Wer einen soliden Krimi sucht, ist mit „Fuchskind“ gut bedient. Das Buch ist zwar spannend, aber leider nicht so richtig mitreißend. Hat aber seine vier Sterne verdient.