Spannender Thriller um eine tote Braut
Bewertet mit 4 Sternen
Der Prolog bringt den Leser gleich mit einem Gruselfaktor in das Geschehen hinein. Man erfährt, wie der Mörder seinem Opfer das Herz entnimmt und die Leiche perfekt als hübsche Braut verkleidet in Szene setzt. Als Leser befindet man sich sofort in einem richtigen Lesesog.
Zunächst werden Handlungsorte und Charaktere vorgestellt. Das Ermittlungsteam ist gut beschrieben und wird mir im Buch immer vertrauter und dabei sehr sympathisch. Beide kommen sich näher, jedoch ohne das Buch ins romantische Fach abgleiten zu lassen. Leitners Tochter Hannah zieht zu ihm, dieser Handlungsstrang zeigt auch Privates, verläuft aber mehr im Hintergrund der Ermittlungsarbeit. Man fühlt die private Belastung Leitners.
Ein angenehm flüssiger Schreibstil Saskia Berweins läßt das Lesen zu einem Verschlingen des Buches werden. Ich sprang jedenfalls schnell von Kapitel zu Kapitel.
Das Tatmotiv war in diesem Fall recht außergewöhnlich und hatte einen deutlichen Bezug zum Titel. Die Hintergründe zur Tat hätten meiner Meinung nach allerdings noch tiefer gefasst werden können.
Auch hätte etwas mehr Intensität diesem Thriller gut getan, mir fehlten doch noch Spannungskicks. Aber das ist Mäkeln auf hohem Niveau.
Die Theorien des Profilers hätten vielleicht ein wenig mehr in den Mittelpunkt gerückt werden sollen. Die Wortpaare waren super, ich hätte gern noch mehr geraten.
Der stimmige Plot, psychologische Gründe für die Tat und ein überraschendes Ende lassen Herzenskälte zu einem tollen Leseerlebnis werden. Eine Leseempfehlung spreche ich ganz deutlich aus!